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Die Bundesregierung hat mit ihrer Ankündigung eines Kompetenzzentrums gegen Rechtsextremismus vor allem eins bewirkt: Sie hat viele Fragezeichen produziert! So viele, dass selbst das Satiremagazin heute show nicht umhin kam den Sachverhalt aufzugreifen. Ein treffender Beitrag ist entstanden, der die ganze Peinlichkeit des bisherigen Vorgehens aufzeigt. Und das in einer Zeit, in der die gesamte Gesellschaft auf ein wirkungsvolles Vorgehen gegen Rechtsextremismus wartet.
In Dortmund ist ein Modellprojekt unter Beteiligung von Neonazis geplant, das den irritierenden Titel „Dortmund den Dortmundern – Wem gehört die Stadt?“ trägt. Es ist eine heftige Debatte darüber entbrannt, ob gewaltbereiten Rechtsextremen eine staatlich geförderte Plattform geboten werden darf, um ihre Ideologie zu verbreiten. Tatsächlich kreist diese Diskussion jedoch um einen tiefergehenden Konflikt: Sie betrifft die Frage nach den Strategien des Umgangs mit rechtsextremen Gruppen.
Esther Bejarano überlebte Ausschwitz und das Konzentrationslager Ravensbrück. Geholfen hat der heute 87-Jährigen dabei immer auch die Musik. Mit Lesungen und Konzerten ermutigt Esther Bejarano bis heute Menschen im Kampf gegen Neonazis.
Der an die Neuköllner Sehitlik Moschee gerichtete Drohbrief zeigt auf schockierende Weise, dass islamfeindliche Ressentiments bis hin zum Hass gegenüber Musliminnen und Muslimen allgegenwärtig sind. Fraglich ist, inwieweit eine einseitige Interpretation der aktuellen Studie "Lebenswelten junger Muslime in Deutschland" durch Innenminister Hans-Peter Friedrich in Kooperation mit der BILD, eine Negativwahrnehmung des Islam noch verstärkt.
Bundesinnenminister Friedrich und der Springer-Verlag verdrehen eine wissenschaftliche Studie und schüren den Hass gegen Muslime in Deutschland. Augenscheinlich wurde nur nach einer Gelegenheit gesucht, nach Wochen, in denen die Öffentlichkeit über rechten Terror sprach, endlich zu den vermeintlich wahren Problemen zurückzukehren
Die Trauerfeier für die Mordopfer der NSU hat mich beeindruckt. Sie entsprach dem, was man von der Würde dieses furchtbaren Anlasses erwarten konnte. Sie spiegelte für zwei Stunden, was in Deutschland auch Realität sein kann: Eine Kanzlerin, die sich selbst zurücknehmend den richtigen Ton trifft, die richtigen Worte findet und denen Platz für Zorn und Trauer einräumt, die ihn dringend brauchen.

Vor sieben Jahren verbrannte Oury Jalloh im Dessauer Polizeirevier. Der wieder aufgerollte Prozess zeigt, dass die Justiz gar nicht so genau wissen will, wie der Afrikaner wirklich zu Tode kam.

„Kein Ort für Neonazis“ – unter diesem Motto steht Kiel seit letztem Freitag. Doch nicht nur an diesem Tag. Nein, die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt will dauerhaft kein Ort für Neonazis sein. Kein einfaches Unterfangen. Doch durch eine kreative Idee des lokalen Aktionsplans „Kiel Nord“ sind demnächst 500 Blechschilder an öffentlichen und privaten Gebäuden zu finden, die ein klares Zeichen gegen Rechts setzen.
Unter dem Motto „Raus aus EU, Nato und UNO“ versammelten sich am vergangenen Samstag im „hermetisch abgeriegelten“ Rumphorstviertel in Münster 300 Nazis. An den Gegenprotesten waren weit mehr Menschen beteiligt; insgesamt 7000 Personen stellten sich den Nazis in den Weg. Teilnehmer kritisieren nun in einem offenen Brief „massive Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte“ durch die Polizei.
„Gegen Neonazis und rechte Gewalt zu sein, ist leicht. Diesen Widerstand auch konsequent zu zeigen und zu leben, kann sehr schwer sein.“ Mit diesen Worten eröffnete Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, die Verleihung des Bürgerpreises der deutschen Zeitungen an Birgit und Horst Lohmeyer aus dem mecklenburgischen Jamel.

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