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24.05.2021 - 00:05, Talheim

Am frühen Morgen brach im Treppenhaus eines Gebäudes, in dem eine vierköpfige geflüchtete Familie wohnt, ein Feuer aus. Die Familie konnte sich laut Polizeiangaben unverletzt aus dem Haus retten. Die Polizei sah zunächst keine Anzeichen für Brandstiftung. Zwei Wochen später ermittelt die Kriminalpolizei allerdings doch wegen mutmaßlicher Brandstiftung, für die es laut Heilbronner Stimme inzwischen "deutliche Hinweise" gebe. Demnach sei Kleidung angezündet worden. Weitere Details wolle die Polizei "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht bekanntgeben.

13.06.2021 - 00:06, Erkelenz

Am Abend sollen mehrere Personen an einem Tisch in der Nähe einer Asylunterkunft gefeiert haben. Ein Bewohner der Unterkunft sei auch dabei gewesen. Die Feier aber eskalierte und es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen den Feiernden, wie es die Polizei in einer Mitteilung schildert. Der Bewohner der Unterkunft habe sich in selbige zurückgezogen, doch drei oder vier Männer sollen dem Mann gefolgt sein und hätten anschließend die Tür zur Unterkunft eingeschlagen. Die Männer griffen nach Polizeiangeben zwei Bewohner an, schlugen sie und traten nach ihnen.

01.05.2021 - 00:05, Leeder

Unbekannte warfen in der Nacht mit einem faustgroßen Stein und einer Bierflasche die Scheibe der Eingangstür eines Mehrfamilienhauses ein. In dem Haus leben zwei aus Syrien geflüchtete Familien. Ein Zeuge gibt an, rechtsradikale Parolen gehört zu haben. Der Staatsschutz wegen des Verdachts einer rassistisch motivierten Straftat.

29.05.2021 - 00:05, Oldenburg

Auf das Gelände der Landesaufnahmebehörde in Oldenburg warfen Unbekannte in der Nacht zwei Brandsätze. Nach Angaben der Polizei trafen sie eine bewohnte Asylunterkunft sowie ein leerstehendes Gebäude, welche bei dem Angriff laut einem Polizeisprecher „in Mitleidenschaft gezogen“ wurden. Durch ein schnelles Eingreifen der Menschen vor Ort sei ein Ausbreiten des Feuers unterbunden worden. Menschen wurden nicht verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.

23.04.2021 - 00:04, Erfurt

Am Abend griff ein 39-jähriger Deutscher einen 17-jährigen Syrer in einer Straßenbahn an und beleidigte ihn rassistisch. Der Geschädigte wurde laut Polizei leicht verletzt. Dem Täter gelang zunächst unerkannt die Flucht. Durch Zeugenhinweise konnte der 39-jährige polizeibekannte Mann zeitnah festgestellt werden.

01.04.2021 - 00:04, Herford

Auf dem Fußweg der Eimterstraße griff eine Frau am Nachmittag einen Mann offenbar aus rassistischen Motiven an. Laut Polizei saß der Geschädigte auf einer Bank und sei ohne erkennbaren Grund von der älteren Dame angesprochen, rassistisch beschimpft und mehrfach mutmaßlich mit Pfefferspray besprüht worden. Er musste demnach von einem Krankenwagen-Team behandelt und zu einem Augenarzt gebracht werden. Die unbekannte Angreiferin wird als 70 bis 75 Jahre alt und 1,60 bis 1,70 Meter groß beschrieben.

12.03.2021 - 00:03, Ramersdorf, München

Am Abend kam es in der Bad-Schachener-Straße im Ortsteil Ramersdorf zu einem rassistischen Angriff, den die Polizei wie folgt schildert: zwei Männer und eine Frau trafen auf einen 28-jährigen Somalier. Zu dem Angriff kam es unter dem Vorwand, dieser habe die Frau anzüglich angestarrt. Als der 28-Jährige die Beleidigungen mit seinem Handy dokumentieren wollte, stieß ihn einer der Männer zu Boden und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Bis die Polizei am Tatort eintraf, hatten der Angreifer und seine zwei Begleiter sich bereits entfernt.

Seit Jahren beklagt die Amadeu Antonio Stiftung die große Diskrepanz zwischen der Zählung von Todesopfern rechter Gewalt von staatlichen Behörden und von unabhängigen Organisationen sowie Journalistinnen und Journalisten. Wo von der Bundesregierung lediglich 106 Tötungsdelikte als rechts motiviert gewertet werden, ergeben Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung eine weitaus höhere Zahl: Mindestens 213 Todesopfer rechter Gewalt seit dem Wendejahr 1990 sowie 13 weitere Verdachtsfälle und einen Sonderfall.

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