07.01.2016 - 00:01, Duderstadt
In der Nacht zum Donnerstag haben Unbekannte ein als Asylunterkunft vorgesehenes Wohnhaus im Ortsteil Westerode mit einem Hakenkreuz und SS-Runen besprüht.
In der Nacht zum Donnerstag haben Unbekannte ein als Asylunterkunft vorgesehenes Wohnhaus im Ortsteil Westerode mit einem Hakenkreuz und SS-Runen besprüht.
Nach monatelangem Wiederstand bezogen am Nachmittag die ersten Geflüchteten die örtliche Asylunterkunft. Gegen den Einzug wurde erneut rassistische Stimmung gemacht. Laut Polizei versammelten sich etwa 50 Personen um das Banner "Einsiedel sagt Nein!", darunter krawallerfahrene Fußballfans, Vertreter des rechten Spektrums und Pegida-Aktivisten aus Chemnitz und dem Umland. Acht von ihnen hatten am Mittag erneut versucht, die Zufahrt zu blockieren.
Anwohner haben versucht, Mitarbeiter der Stadt daran zu hindern, zwei Wohnungen für Geflüchtete einzurichten. Einer der Nachbarn sagte gegenüber der Bergischen Volkszeitung, die Anwohner machten sich "Sorgen" und hätten am liebsten überhaupt keine Flüchtlinge in den Wohnungen. Weiter sagte der Nachbar: „Wir wollen nicht, dass da jetzt junge, alleinstehende Männer einziehen. Wir wollen keine Kölner Verhältnisse“.
In der Silvesternacht randalierte eine Gruppe von zwanzig Personen vor der Asylunterkunft in der Otto-Lilienthal-Straße. Aus der Gruppe heraus flogen Böller auf das Gelände der Unterkunft und die davor positionierten Polizeibeamten. Diese wurden zudem mit einer Bierflasche beworfen und beleidigt. Außerdem kam es aus der Gruppe der Angreifer heraus zu rassistischen Aussagen. Die Polizei erstattete Anzeige gegen drei Personen und sprach einen Platzverweis aus.
Ein alkoholisierter Mann hat am Abend versucht, einen Asylsuchenden aus Ägypten zu überfallen. Der Täter klingelte an der Tür des Opfers und forderte den Mann auf, ihm 30 Euro zu geben. Anderfalls werde "er ihm die Nazis auf den Hals hetzen, die ihn dann töten. Hierzu machte er die Geste des Halsdurchschneidens", heißt es im Polizeibericht. Der 57-jährige Asylsuchende konnte die Wohnungstür zuschlagen und rief dann die Polizei. Der Tatverdächtige flüchtete, wurde aber durch die Polizei in seiner naheliegenden Wohnung gestellt.
In der Silvesternacht bedrohte eine Gruppe junger Männer Bewohner und Sicherheitspersonal einer Asylunterkunft. Kurz nach Mitternach flogen Böller auf das Gelände der Unterkunft, "auch mit Schreckschusspistolen ist wohl geschossen worden", berichtet Manfred Hans von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die die Unterkunft an der Görresstraße betreut, gegenüber rp-online. "Das Sicherheitspersonal wurde bedroht und massiv beschimpft", so Hans weiter. Als die Polizei am Tatort ankam, trafen die Beamten auf fünf Tatverdächtige im Alter von 17, 18, 21, 29 und 31 Jahren.
Erneut ist die geplante Asylunterkunft Ziel eines Angriffs geworfen. Unbekannte warfen einen großen Stein auf die Tür des Gebäudes. Dadurch enstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro. Es war bereits der dritte Angriff auf die geplante Unterkunft in wenigen Tagen. Nachdem Unbekannt des Gebäude unter Wasser gesetzt hatten, wurden wenige Tage später mehrere Scheiben mit Steinen eingeworfen.
Unbekannte haben vier Scheiben einer geplanten Asylunterkunft mit Steinen eingeworfen. Bereits wenige Tage zuvor war das Gebäude von Unbekannten unter Wasser gesetzt worden.
Die Polizei hat zwei Männer im Alter von 21 und 25 Jahren festgenommen, die am Samstagabend einen Leuchtfackel, ein sogenanntes bengalisches Feuer, gegen das Fenster einer Asylunterkunft geworfen haben sollen. Bei dem Vorfall ging die Scheibe zu Bruch, verletzt wurde niemand. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war die Leuchtfackel mit einem PEGIDA-Aufkleber versehen.
In der Nacht versammelten sich Rechtsradikale und randalierten an Fenstern und der Tür des Eingangsbereiches einer Asylunterkunft. "Es wurden rechtsradikale Parolen skandiert und vor dem Eingang ein Hakenkreuz hingeschmiert", berichtet Assamstadts Bürgermeister Joachim Döffinger.