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Thor Steinar

Thor Steinar ist eine recht junge Marke für Freizeitkleidung. Sie gilt in rechtsextremen Kreisen als „szenetypisches Erkennungs- sowie Abgrenzungsmerkmal“. Dies wird auch durch den Verfassungsschutz attestiert. Mitarbeiter der Firma Mediatex GmbH, die Thor-Steinar vermarktet, stehen im Verdacht, selbst Teil der rechten Szene zu sein.

Das ursprüngliche Logo von Thor Steinar war eine Kombination der Tyr-Rune (Todesrune) und der Gibor-Rune (Wolfsangel). In der nordischen Mythologie, auf die sich die völkische Bewegung gerne bezieht, steht die Tyr-Rune für Kampf und Aktion. Daher fand sie während des
Nationalsozialismus
auch Anwendung als Abzeichen der Reichsführerschulen und einer SS-Division. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges verwendeten Sabotagegruppen das Zeichen. Das von Thor Steiner verwendete Logo ist zudem fast identisch mit dem rechtsextremen "Thule-Seminar".

Ende 2004 wurde jedoch dieses Logo durch einen Gerichtsbeschluss verboten, weil es dem Symbol einer verfassungsfeindlichen Organisation zum Verwechseln ähnlich sehe. Seitdem verwendet Thor Steiner frei erfundenes und unbelastetes Symbol (Kreuz mit zwei Punkten) welches an das ursprüngliche Runenzeichen erinnern soll, aber strafrechtlich unbedenklich ist.

Die Marke lehnt sich sehr stark an bestehende Streetwearstyles an. Thor Steinar ist daher nicht unbedingt auf den ersten Blick als rechte Bekleidung zu erkennen. Es werden auch Klassiker und Artikel auf dem aktuellen Sortiment etablierter Marken nachempfunden. Charakteristisch für das Sortiment sind aber Andeutungen an den vorchristlichen Germanen-Kult und eine glorifizierende Sicht auf die Wehrmacht, die sich oft an der Grenze zur Strafbarkeit befindet.

Nach einer firmeninternen Auseinandersetzung haben ehemalige Mitarbeiter von Thor Steinar scheinbar die Marke ‚Erik & Sons’ ins Leben gerufen. Auch hier werden Runen und Symbole der germanischen Mythologie verwendet und für Szene-Zwecke missbraucht. Im Internet findet sich ‚Erik & Sons’-Verweise oftmals in Kombination mit denen einschlägiger Rechtsrock-Versandhandel.

Christopher Egenberger / mut-gegen-rechte-gewalt.de

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