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für Engagement
Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Das Engagement gegen Rechtsextremismus ist wichtig und muss belohnt werden! Jährlich honoriert der Sächsische Förderpreis für Demokratie couragierte Projekte. Zu gewinnen gibt es 2 x 10.000 und 8 x 500 Euro. Bewerbungsschluss ist der 31. August 2010. Der sächsische Ministerpräsident ist Schirmherr des Wettbewerbs!
„Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie muss von allen Bürgerinnen und Bürgern gelebt werden und erfordert Engagement, zuweilen auch Mut“, so der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, „deshalb zeichnen wir engagierte und mutige Menschen mit dem Förderpreis für Demokratie aus.“ Gerade in Sachsen ist dieses Engagement leider dringend erforderlich: Im Sommer diesen Jahres gab es eine Serie von Anschlägen auf Restaurants und Imbissläden, genauso wie auf Personen, die sich aktiv gegen die Neonazi-Szene einsetzen. Unter anderem war davon der Kulturverein Treibhaus e.V. betroffen - eine Initiative, die sich für die Stärkung der demokratischen Kultur in Döbeln einsetzt und 2008 zu den Gewinnern des Förderpreises zählte. Diesen Einschüchterungsversuchen muss ein Ende gesetzt werden! Auch deswegen wurde der Sächsische Förderpreis ins Leben gerufen: „„Mit dem Sächsischen Förderpreis möchten wir diejenigen würdigen und unterstützen, die sich Tag für Tag beispielhaft gegen Rassismus und Rechtsextremismus engagieren“ so Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.
2 x 10.000 Euro!
Zu Gewinnen gibt es 2 x 10.000 Euro und 8 x 500 Euro! Im Vorfeld der Preisverleihung werden die zehn nominierten Projekte zu einem Workshop, der zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung dienen soll, eingeladen. In der Jury werden neben vielen anderen auch Sebastian Krumbiegel, Sänger der Leipziger Band Die Prinzen und Tyron Ricketts, Musiker und Schauspieler, bekannt aus Soko Leipzig, sitzen. Am 9.November wird die Preisverleihung in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche stattfinden. Seit 2007 wird der Sächsische Förderpreis für Demokratie von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank vergeben. Zusätzlich vergibt der sächsische Ministerpräsident einen Sonderpreis.
Rückblick 2009 – Was hat der Förderpreis gebracht?
Im letzten Jahr wurde neben den Vereinen Roter Stern Leipzig e.V. und Hillersche Villa e.V. die Menschenrechtsinitiative Medinetz Dresden mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Die Initiative besteht aus 15 Studentinnen und Studenten, die Flüchtlingen und Migrantinnen ohne Aufenthaltsstatus medizinische Hilfe vermitteln. „Es war schon eine tolle Sache, dass wir unter den letzten zehn Nominierten waren, aber wir hätten nie damit gerechnet, dass ausgerechnet unser Projekt den Förderpreis gewinnen würde“, berichtet Anna Eichelberg, eine der Engagierten beim Medinetz. Mit dem Preisgeld konnte der Verein die Plakatausstellung „kein mensch ist illegal“ in Dresden präsentieren und viele illegalisierte Migrantinnen und Migranten finanziell bei dem Kauf von teuren Medikamenten oder dem Bezahlen von Krankenhauskosten unterstützen. „Durch den Demokratiepreis haben wir von offizieller Seite eine Ehrung und eine Unterstützung für unsere Arbeit bekommen, so dass Ärzte uns hoffentlich ebenfalls schneller vertrauen und unterstützen werden“, so Eichelberg.
Interessiert an einer Bewerbung?
Noch bis zum 31. August können sich Vereine, Netzwerke, Jugend- und Bürgerinitiativen, Kirchengemeinden, Schulen, Schülerclubs, Unternehmen, Betriebe und Kommunen bewerben. Gesucht werden Projekte, die für die Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten eintreten, die Demokratie in ihrer Region stärken oder sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Extremismus oder jede andere Form menschenverachtender Gewalt einsetzen. Die Bewerbungsunterlagen sollten eine Situationsbeschreibung beinhalten und Auskunft geben über die Methoden, Zielgruppen und erwarteten Ergebnisse des Projekts.
Der Sächsische Förderpreis im Internet:
www.demokratiepreis-sachsen.de
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Thomas Olsen
Telefon: 030 - 240 886-15
Fax: 030 - 240 886-22
E-Mail: thomas.olsen@amadeu-antonio-stiftung.de
Bewerbungsadresse:
Amadeu Antonio Stiftung
Stichwort: Förderpreis
Linienstr. 139
10115 Berlin
Von Thomas Olsen und Laura Frey
Foto: Verleihung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2008, Oliver Killing, c