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Kreative Projekte, die MUT machen

Mut gegen rechte Gewalt fördert Projekte und unterstützt Menschen, die Mut gegen rechte Gewalt zeigen: Neben lautstarken Festivals gegen Rechts, haben viele Schülerinnen und Schüler kreative Projekte ins Leben gerufen, um eine Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung zu setzen. Damit wir dauerhaft junge Menschen in ihrem Engagement unterstützen und jugendkulturelle Projekte im gesamten Bundesgebiet fördern können, brauchen wir Ihre Hilfe!

Die MUT-Aktion fördert bereits seit mehreren Jahren das jährlich stattfindende „Laut und bunt“ – Festival in Rathenow. Als es vor Jahren aus der Taufe gehoben wurde, dachten nicht wenige, dass es sich hier um eine Eintagsfliege handle. Doch diese waren auf dem Holzweg. 2014 fand bereits das siebte „Laut und bunt“ - Festival statt.

Laut und bunt – Von Elektropop bis Hardrock

© facebook.com/lautundbuntfestival

Organisiert wird die Veranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche. Damit das Festival von allen Interessierten besucht werden kann, wird auf Eintritt verzichtet. 2014 kamen erneut eine Vielzahl von Besucherinnen und Besuchern. Dass es beim Festival in der Tat laut und bunt zugeht, zeigt bereits das Musikprogramm: Von Elektropop über Reggae und Punk bis zu Hardrock wird den Besucherinnen und Besuchern geboten, was das Herz begehrt. „Die Musiker treten ein für Werte wie Vielfalt und Toleranz, erheben die Stimmer gegen Engstirnigkeit und Rassismus“, sagt Maria Beyer, die seit der Erstauflage im Festivalteam ist und dieses seit zwei Jahren leitet. Mittendirn treffen Gäste zudem auf Informationsstände. Hier finden sich sowohl lokale demokratische Parteien als auch junge politische Initiativen, die sich für eine bunte und multikulturelle Gesellschaft engagieren und gegen Rechtsextremismus und Rassismus eintreten.  Mit einem „Wahl-Gewinn-Spiel“ auf dem Festivalgelände werden Erstwähler und Erstwählerinnen animiert, sich spielerisch mit der Bedeutung des Wahlrechts auseinanderzusetzen. Damit soll ein Bewusstsein geschaffen werden, wie jeder einzelne mit seiner Stimme seine unmittelbare Umgebung mitgestalten kann.

Laut und bunt 2015?

Wann und wo allerdings das „Laut und bunt“-Festival 2015 stattfinden wird, ist noch ungewiss. Das „Laut & bunt“-Festival wird im kommenden Sommer nämlich nicht an seinem angestammten Ort, dem Mühlenhof des Optikparks, stattfinden können. Der Buga-Zweckverband, der während der Gartenschau Hausherr auf dem Areal ist, hat dem Antrag der Veranstalter eine Absage erteilt. Die Bundesgartenschau sei eine unpolitische Veranstaltung, da passe ein Festival mit politischer Aussage nicht ins Konzept, begründete Buga-Sprecherin Amanda Hasenfusz die Absage gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Dass die Buga-Veranstalter eine jugendliche Veranstaltung in ihrem Programm nicht möchten, ist sehr bedauerlich. Doch die Jugendlichen lassen sich davon nicht entmutigen. „Wir sind auf der Suche nach einem anderen Veranstaltungsort, und wir werden einen finden.“ Tolle junge Menschen, die wir daher weiterhin für ihr Engagement gegen Rechts unterstützen werden.

Grenzenlose Solidarität – Refugees Welcome


© Rock gegen Rechts Stralsund

Eine extrem starke Präsenz und erhöhte Aktivitäten von Rechtsextremen in Stralsund haben dazu beigetragen, dass „Rock gegen rechts Stralsund“ im Jahr 2005 ins Leben gerufen wurde. Nachdem die NPD in der Region bei den Kommunalwahlen 2006 dann noch über 20 Prozent der Stimmen erhielt, entstand ein unmittelbarer Bedarf, ein musikalisches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. „Rock gegen Rechts Stralsund“ rockt nun bereits seit neun Jahren: Was mit einem Schülerprojekt als Informationsveranstaltungen begann, ist mittlerweile zu einer sehr beliebten Konzert- und Bildungsreihe geworden. Auch in 2014 förderte die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ erneut die Aktionstage unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität – Refugees Welcome“

Ziel der Konzert- und der Bildungsreihe ist es über die Gefahren des Rechtsextremismus zu informieren und Gegenstrategien aufzuzeigen. Insbesondere junge Menschen sollen so ermutigt werden, demokratische Mittel gegen Neonazis zu ergreifen und sich kreativ und selbstverwaltet für die Zivilgesellschaft einzusetzen. Der Initiative gelingt auf eine eindrucksvolle Weise, Kultur, Politik und rockige Musik mit ihrem demokratischen Bildungsauftrag zu verbinden.

„Weil es uns ein Anliegen ist“
 

© Benjamin Krüger (CC BY 2.0)

Wie wichtig es ist, sich mit Flüchtlingen solidarisch zu zeigen, hat auch eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern in Berlin-Britz unter Beweis gestellt. Denn wie vielerorts in Deutschland hetzen Rechtsextreme auch in Berlin-Britz gegen eine neue Flüchtlingsunterkunft. Schülerinnen und Schüler der Fritz-Karsen-Schule haben als Antwort darauf ein Theaterprojekt ins Leben gerufen. „Wir machen das, weil es uns ein Anliegen ist, Akzeptanz zu schaffen und in Britz die Flüchtlingsthematik höchst aktuell ist“, sagt der Abiturient Tomer Yavor über die Motivation der Gruppe. Hilfe suchen sie bei dem Theaterpädagogen Harald Hahn vom Legislativen Theater Berlin, der sie bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützen wird. Das Theater experimentiert mit künstlerischen Ausdrucksformen, um Initiativen und deren Anliegen politisches Gehör zu verschaffen. „Öffentlichkeit ist der Beginn politischer Veränderungen für diejenigen, die keine große Lobby haben und aufgrund von gesellschaftlicher Ungleichheit oder Diskriminierung in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert sind“, heißt es dort.

In Eigenregie gestalten

„Wir wollen mit Hilfe des Legislativen Theaters die Menschen auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machen“, erklärt Schüler Tomer. „Dabei legen wir Wert darauf, dass wir Gesetze durch gehen, die durchaus zu hinterfragen wären und zum anderen wollen wir mit dem Publikum erarbeiten wie man gegen Flüchtlinge gerichtete Tischparolen entgegnen können.“ Das Vorhaben haben Tomer und seine MitschülerInnen in Eigenregie erarbeitet. Sieben Schülerinnen und Schüler des 12. und 13. Jahrgangs der Fritz-Karsen-Schule beteiligen sich inzwischen an dem Projekt.

Seit Ende März arbeiten sie an dem Stück, bei dem sie besonders auf die Einbeziehung des Publikums setzen. „Uns ist es wichtig, dass die Zuschauenden sich in der Situation erproben können.“ Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt im Rahmen der MUT-Aktion das Projekt finanziell, weil es aus der Eigenregie der Schülerinnen und Schüler entsteht und vor Ort Verständnis für die Situation der Flüchtlinge wecken will.

Damit wir auch in 2014 junge Menschen in ihrem Engagement unterstützen und jugendkulturelle Projekte im gesamten Bundesgebiet fördern können, brauchen wir Ihre Unterstützung. Vielen Dank für Ihre Spende.

Über MUT gegen rechte Gewalt geförderte Projekte
 

  1. Anstatt e.V.: Festival am kleinen Strand
  2. Förderkreis Erinnnerungsort Topf & Söhne e.V.: Schüler_innen-Engagementprojekt "Lass dich nicht lenken - selber denken!"
  3. Bad Nenndorf ist bunt: Gegendemo zum "Trauermarsch" in Bad Nenndorf
  4. Rock gegen Rechts Stralsund: Aktionstage gegen Rechts 2014
  5. Jugendinitiative Laut und Bunt: Laut & Bunt-Festival 2014
  6. Joliba: "Afrodeutsche und andere schwarze Kinder in Deutschland stark machen!" Workshop und interaktives Forum für Eltern, Verwandte, Freunde und MulitplikatorInnen schwarzer Kinder in Deutschland
  7. Fritz-Karsen-Schule Berlin: Theaterprojekt zur Flüchtlingsthematik
  8. JuBiKu e.V.: Projektarbeit gegen rechte Gewalt im Allgäu
  9. Freiraum e.V.: Buntes Straßenfest in Burgstädt "Rassismus tötet immer noch!"
  10. Kultur und Zukunft e.V.: Konzertveranstaltung gegen Rechts in Nordsachsen
     

Fotos Collage:
"Weil es uns ein Anliegen ist" - Fritz-Karsen-Schule:
© Benjamin Krüger (CC BY 2.0)
Lass dich nicht lenken - selber denken: © nest_im (CC BY-SA 2.0)
Rock gegen Rechts Stralsund: © Rock gegen Rechts Stralsund
Festival am kleinen Strand: © Anstatt e.V.
"Laut & bunt" - Festival in Rathenow: © facebook.com/lautundbuntfestival
Bad Nenndorf ist bunt: © Bad Nenndorf ist bunt

 
 

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Neben lautstarken Festivals gegen Rechts, haben viele Schülerinnen und Schüler kreative Projekte ins Leben gerufen, um eine Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung zu setzen.