In den letzten drei Kriegsjahren ließen Gerichte der deutschen Wehrmacht insgesamt 275 Todesurteile im Zuchthaus Halle vollstrecken. Unter anderem Wehrdienstverweigerer, kriegsmüde Soldaten und ausländische Widerstandskämpfer waren Opfer dieser Justiz. Auch die Zweigstelle eines Divisionsgerichtes in Leipzig und das Gericht der Wehrmachtkommandantur nutzten das Zuchthaus Halle als Exekutionsort. In einer lokalhistorischen Perspektive auf die NS-Wehrmachtjustiz stehen diese und ähnliche, weithin unbekannte Vorgänge im Mittelpunkt des Vortrages.