Unter dem Motto "Schwarze Milch - literarische Texte zum Gedenken an Auschwitz" liest Joachim Land Gedichte dreier jüdischer Schriftsteller, die den Holocaust überlebt haben: die "Todesfuge" von Paul Celan (1920 bis 1970), "Das ist der Flüchtlinge Planetenstunde" von Nelly Sachs (1891 bis 1970) und "Auf der Flucht" von Rose Ausländer (1901 bis 1988). Der Titel des Abends, "schwarze Milch", ist, so Land, eine der zentralen Metaphern der Todesfuge. Celan, der genau wie Rose Ausländer in der damaligen Kulturmetropole Czernowitz/Bukowina geboren ist und dessen Eltern in einem Nazi-KZ ermordet wurden, schrieb die Todesfuge, wie Land sagt, "als Totenklage. Es dreht sich nicht nur um die in Auschwitz ermordeten Juden, sondern auch die von Madjanek, Sobibor und den anderen Lagern. Es ist ein Khaddisch, ein Totengebet, für alle und ein Text gegen das Vergessen."