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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
...entschlossen sich zahlreiche Nationen die unveräußerlichen und universell geltenden Rechte jedes Menschen verbindlich durch alle Staaten festzuschreiben. Das geschah am 10.12.1948 als Lehre aus den grausamen Verbrechen des Zweiten Weltkrieges. Damals verkündete die Vollversammlung der Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“. Sie prägt auch unser Grundgesetz, das die Würde des Menschen in ihren Mittelpunkt stellt (s.Foto). Wie man die Erklärung der Menschenrechte auch lokal einsetzen kann, macht das fränkische Bündnis "Gräfenberg ist bunt" beispielhaft vor.
Das Gräfenberger Bürgerforum hatte im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen eines 26stündigen Demokratie-Camps eine entsprechende Erklärung aufgrund der pausenlosen Aufmärsche von Rechtsextremisten in der oberfränkischen Kleinstadt ins Leben gerufen. Mindestens 1948 Unterschriften sollten in dem kleinen Ort gesammelt werden. Inzwischen sind es deutlich mehr. Als Erstunterzeichner konnten unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Ulrich Maly und der Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Arno Hamburger gewonnen werden. Seither haben sich die Stadträte Gräfenbergs, Erlangens, Bambergs und die Kreisräte Forchheims dieser Erklärung angeschlossen. Unterschrieben haben der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, zahlreiche Künstler und Kulturschaffende, viele Jugendinitiativen, Kirchengemeinden, Bündnisse gegen Rechtsextremismus und viele tausend Bürger aus Bayern.
Der Grund für diese Initiative ist, dass zentrale menschenrechtliche Positionen, etwa die Gleichwertigkeit von Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, von rechtsextremistischen Gruppen bestritten werden. Alte und junge Nazis vertreten eine völkische Weltanschauung, die mit den Menschenrechten nicht vereinbar ist. Mit dieser Erklärung will das Bürgerforum Gräfenberg ins Bewusstsein rufen, dass die Menschenrechte aufgrund um sich greifender rassistischer, fremdenfeindlicher und antidemokratischer Positionen der aktiven Verteidigung bedürfen. Gleichzeitig stellt sie ein Bekenntnis dar, in einer Welt der wechselseitigen Achtung, des Respekts und der Vielfalt leben zu wollen.
Die Erklärung lautet:
„Wir wenden uns entschieden gegen alle Formen des Rechtsextremismus in der Stadt Gräfenberg, im Landkreis Forchheim und darüber hinaus.
Wir verurteilen jene Formen politischen Denkens und Handelns, die Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgrund ihrer Abstammung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Geschlechts, ihrer sozialen Situation oder ihrer religiösen Orientierung zu Bürgern zweiter Klasse erklären. Wir treten entschieden ein für die Respektierung der Menschenrechte und den Schutz der demokratischen Grundprinzipien. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in unserem Land friedlich und in wechselseitigem Respekt voreinander zusammenleben können.“
Weiteres Lokalprojekt zum Tag der Menschenrechte: "Yes we can..."
Mehr Infos zur Erklärung der Menschenrechte: www.bpb.de/themen/X18DN3
Mehr über das Bürgerforum Gräfenberg: Gräfenberg ist bunt
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / hkulick