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Mit Blutbad gedroht

Nach dem Überfall auf eine Gruppe Gegendemonstranten im Vorfeld eines Neonaziaufmarsches in Seelow begann am Mittwoch, den 2. Juli 2008 am Amtsgericht Frankfurt (Oder) die Gerichtsverhandlung gegen eine Heranwachsende aus dem Umfeld von rechten Hooligans des FFC Viktoria statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten gemeinschaftliche Nötigung, Raub und gefährliche Körperverletzung vor. Jennifer K. soll am 16. November 2006 gemeinsam mit Mittätern Jugendliche angegriffen haben, die auf dem Weg zu einer Protestdemonstration gegen das neonazistische "Heldengedenken" waren.

Die Gegendemonstranten wurden in der Straßenbahn in Frankfurt (Oder) von den Rechten als "Antifazecken" beschimpft und genötigt auszusteigen; sonst drohe ihnen an der Endhaltestelle ein "Blutbad". Die Jugendlichen verließen die Bahn an der nächsten Haltestelle. Dabei wurde ein junger Mann von der Angeklagten mit ihrem Kampfhund bedroht und zur Herausgabe seines Rucksacks gezwungen. Beim Aussteigen wurden sie geschlagen, anschließend von einigen der Rechten verfolgt. Die Demonstranten konnten fliehen. Einige erlitten leichte Verletzungen. Erschreckend ist die Untätigkeit der Fahrgäste: Niemand griff ein oder rief die Polizei.

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Quelle: www.opferperspektive.de


www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / Straßenbahnsitzlehne in Franklfurt/Oder. Foto: Kulick

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Hakenkreuz, eingeritzt in einen Straßenbahnsitz in Frankfurt/Oder; Foto: Kulick