...sagt Österreichs Rechtsaußenpolitiker Jörg Haider über den als Naziverbrecher verdächtigten Kroaten Milivoj Asner. "Er soll seinen Lebensabend bei uns verbringen dürfen", betonte der umstrittene Landeshauptmann von Kärnten und verneint eine Abschiebung Asners nach Kroatien. Asner galt stets als verhandlungsunfähig - bis er jetzt in einer Fußball-Fanmeile gesichtet worden war.

"Das ist eine nette Familie'', sagte Haider der österreichischen Zeitung "Der Standard" am 18.6.2008. Der Kroate Milivoj Asner soll während des Zweiten Weltkriegs im von den Nazis besetzten Kroatien die Deportation von Juden, Sinti und Roma in ein Konzentrationslager des mit Hitler verbündeten faschistischen Ustascha-Regimes organisiert haben. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem führt ihn als einen der vier meistgesuchten noch lebenden Naziverbrecher. Asner weist die Vorwürfe zurück und soll nach einem britischen Pressebericht angeblich zu einer Aussage bereit sein. Bisher hat er seine Auslieferung an Kroatien stets erfolgreich mit psychiatrischen Gutachten bekämpft, die ihm Vernehmungs- und Verhandlungsunfähigkeit attestieren.

Jetzt soll der 95jährige laut einem Gerichtsgutachten angeblich "schwerst dement" sein. Haider auch? Er meinte: "Asner solle seinen Lebensabend in Kärnten verbringen dürfen. Er sei seit Jahren ein Klagenfurter Bürger. Mit 95 Jahren solle man ihn in Ruhe lassen und nicht vor ein Gericht bringen. Asner sei in seinem Alter nur ein "Fall fürs jüngste Gericht, wo sich jeder rechtfertigen muss, der wie ich katholisch ist", so Haider-Sprecher Stefan Petzner am Mittwoch gegenüber der Nachrichten site oe24.at.

Asner war vor ein paar Tagen in der Klagenfurter Fußball-Fanmeile fotografiert worden. Daraufhin forderte das
Simon-Wiesenthal-Institut erneut die Auslieferung Asners an Kroatien. Dieser lebt seit 2006 unter den Namen Georg Aschner in Klagenfurt und besitzt mittlerweile auch die österreichische Staatsbürgerschaft. (Quellen: dpa, oe24.at, wienweb.at).

Ergänzend zum Thema: "Die Unbehelligten" - Spiegel.de vom 19.6.

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