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Ein Ort wird terrorisiert: Der 18. NPD-Aufmarsch in einem Jahr

Rund 4100 Einwohner zählt Gräfenberg in Oberfranken. Die NPD wolte hier am Freitag zum 18. Mal in kurzer Folge aufmarschieren. Doch Gräfenber wappnete sich erneut gegen die die "Null-Prozent Demokraten" und betont: Gräfenberg bleibt bunt. Ein weiterer peinlicher NPD-Aufmarsch war am Wochenende in Weimar geplant - ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag. Doch angesichts massiver Bürgerproteste wurde der Aufmarsch wieder abgesagt.


Nach der Wahlschlappe der NPD in Fürth - den Rechtsextremisten war es nicht gelungen, die erforderlichen 380 Stimmen zur Anmeldung einer Liste für die Kommunalwahl zusammen zu bekommen - richtet die NPD ihre Energie wieder auf Gräfenberg. Sie hatte für Freitag, 25. Januar ab 18 Uhr einen Aufmarsch in dem kleinen oberfränkischen Ort angemeldet und veranstaltete damit den 18. Neonazi-Aufmarsch innerhalb eines Jahres.

"Es ist nun ziemlich offenkundig, warum Gräfenberg so massiv von den Neonazis heimgesucht wird: Es geht nicht um das Denkmal, sondern der Fürther NPD-Aktivist Matthias F. versucht sich mit seiner Terrorpolitik einen Namen in seiner Partei zu machen", so die Einschätzung Ralph Pförtners vom Gräfenberger Bürgerforum. Die letzten Wochen sei Gräfenberg von Aufmärschen unbehelligt geblieben, weil F.s Kräfte in Fürth gebunden gewesen seien. Nunmehr würden die Neonazis die Terrorisierung der Ortschaft stur fortsetzen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob sie sich letztendlich nicht damit selber schaden.

"Null-Prozent Demokraten"

Die Ortsverbände der CSU, Freien Wähler und der SPD sowie das Bürgerforum Gräfenberg riefen die demokratischen Bürgerinnen und Bürger in der Region zur Gegendemonstration auf und baten, sich um 18.30 Uhr auf dem Gräfenberger Marktplatz einzufinden um wieder einmal unter Beweis zu stellen, dass rechtsextremistisches, antisemistisches und fremdenfeindliches Denken in der Region mit entschiedenem Widerstand zu rechnen hat. Das Motto der Gegenkundgebung lautet: "0% für die Null-Prozent Demokraten".

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Zur Initiative: "Gräfenberg ist bunt"

Eine weitere, peinliche NPD-Propagandaveranstaltung war für Sonntag in Weimar angemeldet worden, wurde am samstag aber wieder abgesagt und soll nun an einem anderen Wochenende stattfinden. Auch hier will sich das örtliche Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus einfallsreich wehren:

"Für Sonntag, den 27.01.2008, 15.00-18.00 Uhr, hatted ie Weimarer NPD auf dem Goetheplatz eine Mahnwache unter dem Thema "Deutschland schütze deine Kinder vor Missbrauch" angekündigt. Die Anmelder sind z.T. wegen schwerer Körperverletzung verurteilte Rechtsextreme. Der 27.01. ist der deutschlandweite Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, auf dem Weimarer Bahnhof steht vom 26.-28.01. der "Zug der Erinnerung", der an die Deportation und Ermordung von Millionen Kindern und Jugendlichen während der NS-Zeit erinnert. "Die Anmeldung der NPD an diesem Tag ist eine Unverfrorenheit sondergleichen - ich möchte dem entgegenen: Deutschland schütze deine Kinder vor Rechtsextremen. Ich bin froh über die Nachricht, dass die Stadt Weimar alle Versuche unternehmen wird, diese Provokation zu verbieten!" sagt Uwe Adler vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar. Das Weimarer Vorbereitungskomittee "Zug der Erinnerung" ruft alle verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürger und Gäste der Stadt für Sonntag zu folgenden Aktionen auf: 11 Uhr ab Theaterplatz zum Bahnhof: Gedenkgang "Den Opfern gedenken, an die Deportationen erinnern" mit prominenten Redner/innen: u.a. Ottomar Rothmann, ein ehemaliger Häftling des KZ Buchenwald, Dr. Volkhardt Germer vom Förderverein Buchenwald und die Thüringer Landtagspräsidentin DagmarSchipanski. 12.30-14 Uhr: Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz mit Informationen und Verpflegung, 14 - 18 Uhr, ab Bahnhof: Demonstration und Thematischer Stadtrundgang unter dem Motto "Nationalismus und Antisemitismus den Weg versperren" Auf den Plätzen der Innenstadtwird es Informationsstände zum Thema geben."

Der NPD-Aufzug wurde daraufhin wieder abgesagt. Dazu zwei Meldungen:

Die NPD hat ihre Anmeldung für eine Kundgebung am 27.Januar zurückgezogen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, behalten sich die Antragsteller jedoch vor,ihren Antrag für ein späteres Wochenende erneut zu stellen. Die für den Sonntag, am Gedenktag für den Holocaust, in Weimar angemeldete Nazi-Kundgebung hatte die Stadt zunächst mit Auflagen auf den Montag verwiesen. Anlässlich des nationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus hat jetzt auch Thüringens CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus vor einem Erstarken des Rechtsextremismus gewarnt. Rassistisches und nationalistisches Gedankengut habe seine Verführungskraft leider noch nicht verloren, so Althaus gestern in Erfurt. (wk/shg)” Quelle: www.radiolotte.de Die NPD hat nach dem gestrigen Koop-Gespräch ihre Anmeldung für eine Mahnwache am 27.1. zurückgezogen. Sie behalten sich vor, ihren Antrag für ein späteres Wochenende erneut zu stellen. Wir sind erst mal erleichtert und informieren Euch weiter - wir sehen uns zu einer der Veranstaltungen am Wochenende - kommt zum Mahngang am Sonntag, 11 Uhr, Theaterplatz! http://www.zug-der-erinnerung-weimar-apolda.de

 

Mehr Infos über Weimar unter:
indymedia 26.1. und
weimar-zeigt-sich.de

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Gräfenberg ist bunt plakat