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Weyhe: Mucke gegen Neonazis

Seit 2001 versucht das Aktionsbündnis "aufMUCKEn gegen Rechts" in Weyhe, zunehmenden Neonaziaktivitäten im Bremer Umland etwas entgegenzusetzen. Einmal jährlich gibt es ein großes Konzert, das Treff- und Kristallisationspunkt für Gleichgesinnte ist und einlädt, ungezwungen politisch zu diskutieren.


Die Aktion „aufMUCKEn gegen Rechts“ ist ein Projekt junger Leute und legt seinen Schwerpunkt auf die Sensibilisierung, Information und Vernetzung der Weyher Bürger und bemüht sich, ein Anlaufpunkt für vor allem für junge Menschen zu sein. Das Aktionsbündnis gründete sich im Jahr 2001 unter dem Eindruck steigender Neonaziaktivitäten in Weyhe und im restlichen Bremer Umland.

Die Rechtsextremen wollen sich durch die Bereitstellung von Erlebniswelten besonders für Jugendliche interessant machen. Diese versuchen sie zunehmend durch eine Kombination von Freizeitwelt, Lebensgefühl und politischen Botschaften zu schaffen. Musik bietet sich dabei als idealer Köder an: Sie ist „Einstiegsdroge Nr. 1“ in die rechte Szene, gehört zur Lebenswelt Jugendlicher und spielt somit als verbindendes Element eine wichtige Rolle.

Gut zu beobachten war diese Strategie auch im Bremer Umland: mit der sog. „Schuloffensive“ wollte die NPD gezielt Schüler mit Hilfe von Propaganda-CDs ansprechen. Sollten Jugendliche Interesse zeigen, wäre sie nach dieser Strategie zunächst durch Freizeitaktivitäten weiter an den rechten Rand herangeführt worden, bevor die eigentliche politische „Schulung“ begonnen hätte.

AufMUCKEn als Gegenstrategie

Das aufMUCKEn stellt eine Gegenstrategie dar: Über das Konzert und die Musik soll das Thema auf die Tagesordnung gesetzt werden. Besuchern bietet das Konzert einen Treff- und Kristallisationspunkt, um einerseits Gleichgesinnte zu treffen und ungezwungen politisch zu diskutieren und andererseits einfach nur soziale Kontakte zu pflegen. U.a. über die Homepage kann es außerdem als erster „Anlaufpunkt“ für Jugendliche funktionieren, die Probleme mit Neonazis haben.

Gleichzeitig bietet das Konzert die Möglichkeit auch nicht betroffene oder unpolitische Jugendliche ohne „erhobenen Zeigefinger“ für das Thema sensibel zu machen, um so auch weniger anfällig für rechte Propaganda zu sein. Weiterhin ist es eines der wenigen großen Freizeitangebote für Jugendliche in Weyhe.

Zusätzlich zum Konzert wird versucht, durch Informationsveranstaltungen, Diskussionen o.ä. das Thema auch inhaltlich weiter zu beleuchten. Durch eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist es gelungen, das Konzert in weitergehende Aktionen einzubetten (z.B. der Aktionstag 2001 und die „Integrationswoche“ 2003).

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