Das Portal
für Engagement
Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Künstler aus dem Brothers Keepers Kollektiv (v.l.n.r.: Blaise, Adé Bantu, Germ, Chima, Torch, Xavier Naidoo, Ebony Prince, D-Flame, Toni L., Donabi, Tyron Ricketts, Ono)
Die Arbeit des Vereines beschäftigt sich mit dem Thema Gewalt gegen Ausländer, speziell people of colour und der staatlichen und öffentlichen Blindheit auf dem rechten Auge
Ausgangspunkt war der rechtesxtreme Skinhead-Mord an dem schwarzen Alberto Adriano. Hier wurde für die Musiker der Band Bantu und den Rapper Adé noch einmal deutlich, dass "afro-deutsche Musiker endlich Position beziehen müssen.". Denn in den letzten zehn Jahren sind über 100 ausländische und andersdenkende Menschen Todesopfer von rechter Gewalt in Deutschland geworden. Sie hinterlassen neben ihren Lebenspartnern zum Teil mehrere Kinder. Viele Hinterbliebene benötigen dringend finanzielle Unterstützung (u.a. für Beerdigung, Rückführung des Leichnams, Umzug). Viele Opfer rassistischer Gewalt haben ihr Leben lang an den Folgen der Misshandlungen zu leiden. Gerade sie benötigen Hilfe für medizinische und psychologische Unterstützung - aber die geht meist über den Leistungswillen der Krankenkassen hinaus.
An dieser Stelle will der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen und mit den Erlösen aus Konzerten, Plattenverkäufen etc. Opferhilfe leisten. Darüber hinaus unterstützt der Verein Bewegungen, die dem rechten Alltagsterror entgegenstehen: Gerade die alternativen Initiativen in Orten mit vielen NPD und DVU-Anhängern und in den sogenannten "National Befreiten Zonen" müssen wissen, dass sie nicht alleine sind, zwischen reaktionären Lehrern, resignierter Polizei, und gewaltbereiten Skinheads.
Zudem nutzen die Musiker wie Xavier Naidoo ihre Popularität, um in die politische Debatte einzugreifen. Der Song "Adriano (letzte Warnung)", bei dem 14 Bands des Zusammenschluss beteiligt waren, thematisierte explizit rassistische Gewalt, und zwar aus Sicht der Betroffenen. Er schaffte es nicht nur in die Charts, sondern löste auch ein breites Medienecho aus. "Brothers keepers e.V." ist ein Projekt, dass eine enorme Breitenwirkung hat und über das Medium der Musik viele Jugendliche anspricht sich mit der Thematik Rassismus und Ausgrenzung zu beschäftigen.
Mehr im Internet:
www.brotherskeepers.de
Nachdenklich machender Einblick in afrodeutsches Leben - im Kino: "Am I my brothers keeper? YES I AM" >klick