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Die Nationalsozialisten okkupierten zahlreiche germanische und heidnische Zeichen und Symbole und deuteten sie für ihre propagandistischen Zwecke um. Viele der genannten Symbole kommen auch heute noch in anderen, etwa esoterisch-heidnischen Zusammenhängen vor, ohne dort neonazistische Bedeutung zu haben.
Der Hammer des Donnergottes Thor galt bei den Germanen als Symbol der Stärke, Tatkraft und für hohes Alter. Durch Rechtsextreme heutzutage verschob sich die Bedeutung des Symbols zu "kämpferisch" und "völkischer Verbundenheit".
Die Wikinger nutzten den Thorshammer in Form eines Anhängers als Gegenstück zum christlichen Kreuz.
Auch heute wird das Symbol von der neonazistischen Szene am liebsten als Kettenanhänger getragen, weil es germanischen Ursprungs und nicht verboten ist. Bis nach dem ersten Weltkrieg war der Thorshammer das populärste Symbol der "völkischen Bewegung". Einen unmittelbaren Bezug zur NS-Zeit gibt es aber nicht.
Da man den Thorshammer allerdings auch in der Heavy-Metal-Szene, in neuheidnischen Szenen, bei Rockern, in der Schwarzen Szene und vereinzelt auch in alternativen Kreisen getragen wird, ist er allein kein Ausdruck für eine rechtsextreme Gesinnung. Oft wird Thorshammer auch ohne jede symbolische Bedeutung als Ausdruck des Interesses an nordischer Kultur und der Wikingerzeit getragen.
Text: netz-gegen-nazis.de
Foto: Uwe H. Friese, Bremerhaven via wikipedia, c