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(rechte) Kleidungsmarken

Viele der Kleidungsmarken, die für rechtsextreme Kreise als sogenanntes szenetypisches Erkennungs- und Abgrenzungsmerkmal dienen, haben diesen Ruf gar nicht verdient. So kämpfen beispielsweise die englischen Marken ‚Fred Perry’ und ‚Lonsdale’ seit Jahren erfolgreich gegen ein derartiges Image an. Aber auch andere Hersteller sind unverschuldet zum Bestandteil der rechten Szene geworden:

1.) New Balance / Helly Hansen / Alpha Industries

Das Markensymbol des Sportschuhherstellers New Balance - ein aufgenähtes N – wird von Neonazis als Nationalsozialist/-mus interpretiertoder bzw. ähnelt der "Zündel-Rune" des kanadischen Holocaustleugners Ernst Zündel. So wird ein szenekompatibles, aber trotzdem ziviles und seriöses Auftreten ermöglicht. Die Schuhmarke ist allerdings weit verbreitet und kann so nicht als zwingend „rechts“ gedeutet werden.

Auch die Sportmarke Helly Hansen wurde gern von Rechten getragen, offensichtlich wegen den Initialen HH (Heil Hitler). Seitdem sich die Marke in HipHop Kreisen etabliert hat, nimmt die Bedeutung in der rechten Szene aber deutlich ab.

Die Marke Alpha Industries wurde vorübergehend gern von „Rechten“ getragen, weil das Logo eine gewisse Ähnlichkeit mit dem verbotenen Zivilabzeichen der SA aufweist. Die Marke ist nicht mehr (so) beliebt, da es sich nicht um eine deutsche, sondern um eine amerikanische Marke handelt und die Szene sich tendenziell unauffälliger kleidet.

2.) Dobermann / Pitbull / Troublemaker / Pro Violence

Diese vier Marken sind sowohl in der Hooligan- als auch in der Neonaziszene verbreitet. Die Markennamen und Symboliken bringen bewusst Aggressivität zum Ausdruck.

3.) einschlägige Neonazimarken.

Einige Marken werden allerdings auch direkt und ausschließlich für die rechtextreme Szene produziert. Oftmals sind auch Herstellung und Vertrieb in rechter Hand. Beispiele sind ‚Thor Steinar’ und ‚Consdaple’.

Typische Druckmotive sind Logos bzw. Schriftzüge rechtsextremer Musikprojekte wie Landser, Skrewdriver, etc.. Gern werden auch Motive verwendet, die einen Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus herstellen: Entweder kodiert (z.B. Consdaple, aus dessen Wortmitte sich „NSDAP“ herauslesen lässt, "88" (=HH) als Zahlencode für "Heil Hitler", ebenso „28“(= BH) für die verbotene "Blood & Honour"-Bewegung) oder direkt (z.B. offene Rudolf Heß-Verehrung).

Bedeutend sind weiterhin Aufdrucke mit Symbolen aus der germanischen Mystik, so die "Triskele", die "Schwarze Sonne" und das "Keltenkreuz". Die Nationalsozialisten okkupierten zahlreiche germanische und heidnische Zeichen und Symbole und deuteten sie für ihre propagandistischen Zwecke um. Viele der genannten Symbole kommen auch heute noch in anderen, etwa esoterisch-heidnischen Zusammenhängen vor, ohne dort neonazistische Bedeutung zu haben.
 
Hinzu kommen germanisch-mythologische Motive, die auf die angebliche Ahnengemeinschaft der Deutschen anspielen und zur Begründung völkischer Ideologiefragmente des deutschen Rechtsextremismus dienen. Dazu gehören Schriftzüge mit völkisch-germanischem Hintergrund wie "Walhalla", "Walküre", "Wotans Volk".
 
Die Marken ‚Walhall’, ‚Sportfrei’ und ‚Erik&Sons’, lehnen sich ähnlich wie Thor Steinar an nordische Mythen an und sind unter Rechten beliebte ‚Insider-Marken’.

Christopher Egenberger / mut-gegen-rechte-gewalt.de

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