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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Die Themen rechter Musikbands sind vielgestaltig und kaum überschaubar.
Viele Lieder zeigen eine menschenverachtende Gewaltbereitschaft. Liebesliedern auf Deutschland und Hymnen auf Treue und Freundschaft stehen extrem sexistische und antisemitische Texte gegenüber. Neben Arbeiterlieder sind neuheidnische Bekenntnisse zu Wikingern und zum Germanenkult zu hören.
Aus allen Liedern lassen sich die Konstituenten der rechtsextremen Ideologie heraushören: völkischer Nationalismus und Rassismus. Aus ihnen spricht Größen-wie Verfolgungswahn. Die eigene Nation wird ins Mystische gehoben, der kollektiven Identität wird die individuelle allzu gerne geopfert. Angehörige anders definierter Kollektive wie "Türken", "Polen", "Asylbewerber", "Linke" oder "Juden" werden als Gesamtgruppe mit Bedrohungsabsichten beschrieben, die bei der Eigengruppe Abwehrreaktionen hervorrufen sollen.
Die Identifikation mit dem Wikinger, dem "Kämpfer für sein Volk", rührt aus den Potenz- und Dominanzphantasien, als starker "Sohn aus Heldenland" sein Territorium zu verteidigen. Der germanische Ahnenkult in Liedtexten verspricht Zugehörigkeit durch Geburt in einer langen Ahnenreihe und legitimiert das eigene Tun durch quasi-religiöse Sinngebung.
Besonders beliebt sind rassistische Texte, Texte, die Widerstand gegen den Staat ausdrücken (kombiniert mit einer Opfer-, Märtyrer- oder Rebellenpose der Rechten) oder Demokratieverachtung zum Ausdruck bringen, revisionistische Texte, die das deutsche Geschichtsbild von jedem Makel "reinigen" wollen, antisemitische Texte und Germanen- und Kameradschaftskult.
Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM