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Fred Perry gewann als Tennisspieler von 1934 bis 1936 das Turnier in Wimbledon dreimal hintereinander. Zudem trug er 1933 zum englischen Davis Cup Sieg bei. Da er aus einfachen Verhältnissen stammte, avancierte er zur Kultfigur der englischen Arbeiterklasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte er als Modedesigner eine zweite Karriere. Die Marke ‚Fred Perry’ steht vor allem für hochwertige Polo-Hemden, Pullunder mit V-Ausschnitt und Jacken. Sie wurde in den 60ern zuerst bei den Mods und später bei den Skinheads aufgrund ihres Bezugs zur Arbeiterklasse äußerst beliebt.
Da auch Hemden mit schwarz-weiß-roten Kragen in Angebot waren und das Logo als Siegessymbol einen Lorbeerkranz darstellte, erreichte die Marke eine hohe Popularität bei rechten Skinheads. Das Image der angeblichen Nazimarke hat das Unternehmen bis heute nicht ganz loswerden können, obgleich sie sich ausdrücklich von Neonazis distanzierte und antirassistische Aktionen unterstützte. Dabei wurde die Marke von Rechten oft in Unkenntnis dessen getragen, dass Fred Perry jüdischen Glaubens war. Dies ist ein Grund, warum sich die Neonazi-Szene mittlerweile eigene Marken zugelegt hat, die sich aber noch immer am traditionellen Design des Fred-Perry-Polos orientieren.
Christopher Egenberger / mut-gegen-rechte-gewalt.de