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Esoterik

Seit den siebziger Jahren hat der Hang zur Naturreligiösität und zur Esoterik in der BRD zugenommen. In den achtziger Jahren wurde Esoterik als neue Bewegung empfunden wurde, die immaterielle Sinngebung und Naturverbundenheit einem materiellen kapitalistischen Verwertungsinteresse von Natur entgegenstellte. Es ist dort Vorsicht geboten, wo germanische Bezüge mit rassistischen oder sozialdarwinistischen Annahmen kombiniert werden.

Die Erforschung der Runen sowie die rituelle Befragung keltischer und germanischer Göttinnen und Götter findet eine neues Interesse. Die reorganisierte rechtsextreme Bewegung macht sich die Remythologisierung der Politik und Respiritualisierung des Denkens zu eigen und versucht, mit diesem Verständnis von Politik gesellschaftliche und politische Ereignisse und Probleme des 21. Jahrhunderts zu thematisieren.

Die Matrix für die Gesellschaft entspringt dem "Naturgesetz". Das "Fressen und gefressen werden" nach sozialdarwinistischer Theorie von Selektion wird paradoxerweise als die in diesem Weltbild immer wieder gepriesene Harmonie mit der Natur betont und legitimiert. Die Negation von Christentum und Liberalismus und ein primitives Volksgemeinschaftskonzept mit "Rasse-, Blut- und Boden-Religion" und der naturgegebenen Vorherrschaft der Arier stellt die Konstitution dieser Politik dar. Sie ist eine rückwärtsgewandte, antimodernistische, irrationale Bewegung, die sich ausschließlich auf Natur und Spiritualität, nicht auf Menschenrechte beruft.

Eine Publikation aus dem Umfeld der rechtsextremen Esoterik ist die "Nordische Zeitung".

Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002

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