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Skinheadbands
Rechte Bands der achtziger Jahre waren größtenteils Skinheadbands, bei denen der Kult von Saufen und Randale im Mittelpunkt stand. Die rassistischen und nationalistischen Töne des gewaltbereiten Männerkultes gingen weniger auf ein geschlossenes ideologisches Weltbild als eine provokante Subkultur zurück.
Rechte Kader nutzten die Skinheadkultur als Potenzial für ihren politischen Kampf. Einige Skinheadbands, wie die "Böhsen Onkelz", distanzierten sich zunehmend von der organisierten Rechten und sagten sich Ende der achtziger Jahre offiziell von der rechten Szene los. Andere Bands wie "Kraft durch Froide" ,"Kraftschlag", "Radikahl", "Kroizfoier" oder "Störkraft" standen fest im Neonazi-Lager.
Rechtsrock wird bekannt
Nach der Wiedervereinigung entstand mit der stärker ausgebildeten rechtsextremen Jugendszene ein Markt für rechtsextreme Bands, Vertriebsnetze und Plattenlabel. Rechtsrock fand das erste Mal 1991-92 öffentlich Beachtung, als die Medien nach den rassistischen Pogromen in Hoyerswerda und Rostock verstärkt über die rechtsextreme Szene berichteten. Die Medienberichterstattung löste leider gleichzeitig einen großen Popularitätsschub rechter Musik aus. Eine ähnliche Werbewirkung bewirken höchstens noch Verbote der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften.
Ab 1993 wurde die Strafverfolgung verschärft. Einerseits wirkten Verbote verkaufsfördernd, andererseits konnte auch manche rechte Bands durch die Repressionen zum Aufgeben gebracht werden. Zunehmend weiteten sich illegale Strukturen und verdeckte Verkaufskanäle aus. Mehr und mehr Tonträger wurden im Ausland hergestellt und von dort versandt, weil die Gesetzeslage oft weitaus großzügiger war als in Deutschland.
Differenzierung
In den neunziger Jahren differenzierte sich die rechte Musikszene aus. Neben Nazi-Rock erblühten als weitere Schwerpunkte die rechtsextreme Liedermacherszene, Gothic Rock und Black Metal, aber es gibt auch rechtsextremen Schlager oder Techno.
Stärkere Strafverfolgung
Ab dem Sommer 2000 reagierten Staat und Gesellschaft zunehmend repressiv auf das Phänomen "Rechte Musik". Der Strafverfolgungsdruck nahm noch einmal zu, Razzien und Beschlagnahmungen von zehntausenden Tonträgern waren keine Seltenheit; die Band "Landser" konnte nach über zehnjähriger konspirativer Produktionstätigkeit im November 2001 identifiziert und festgenommen werden. Die Zahl der offiziell vermarkteten Tonträger ist seit 1998 rückläufig – dafür hat sich der illegale Markt ausgeweitet (wie in der gesamten Musikszene, dank CD-Brennern und MP3). Die Attraktivität rechter Musik aber scheint ungebrochen.
Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM