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Endstation Rechts

Nach dem Einzug der NPD in den Landtag von Sachsen drohte im Landtagswahljahr 2006 ein ähnlicher Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern. Im Januar 2006 gründeten die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD Mecklenburg-Vorpommern daher die Kampagne „Endstation Rechts“. Dies geschah mit dem Ziel, den Einzug der rechtsextremen NPD in den Landtag zu verhindern. Von Beginn an war und ist die Kampagne dabei überparteilich ausgerichtet gewesen. Junge Menschen unter 35 Jahren können ohne Mitgliedschaft und ohne Verpflichtungen mitarbeiten: in Workshops, auf Seminaren, bei Demonstrationen, Veranstaltungen in Jugendclubs, Schulen oder Hochschulen.

Da es letztlich nicht gelungen ist, den Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu verhindern, hat sich seitdem die Zielstellung verändert. Heute geht es vor allem um Aufklärung über die Arbeit der NPD im Schweriner Schloss. Das Ziel lautet nun, einen erneuten Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2011 zu verhindern.

Ein wichtiges Element der Kampagne ist seit Beginn das Internetportal https://www.endstation-rechts.de. Für den Betrieb des Internetprojekts gibt es drei bis fünf Mitarbeiter, die kontinuierlich arbeiten. Mit etwa 70 000 Besuchen monatlich gehört es heute zu den größten Portalen gegen Rechtsextremismus in Deutschland. Redaktionsverantwortlicher der Website ist Mathias Brodkorb, der auch den im April 2008 erschienen Sammelband „Provokation als Prinzip – über die Parlamentsarbeit der NPD Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern“ herausgegeben hat.

„Endstation Rechts“ ist im Jahr 2006 als rein ehrenamtlich betriebenes Projekt ins Leben gerufen worden. Die Finanzierung erfolgte bisher ausschließlich über private Spendengelder. Die Arbeit „an der Basis“, zu der unter anderem das Verteilen von Flyern, die Organisation von Seminaren und Veranstaltungen an Schulen und die Teilnahme an Demonstrationen gehört, wird in Mecklenburg-Vorpommern von etwa 100 Aktiven geleistet. Es können alle mitmachen, die sich gegen Rechts engagieren wollen – ganz ohne Mitgliedschaft und Verpflichtungen. Ziel ist es, dass sich möglichst viele Menschen gegen Rechtsextremismus engagieren. Daher schwankt die Zahl der Aktiven stets.

Aus: Holger Kulick (Hrsg.), MUT-ABC für Zivilcourage. Ein Handbuch gegen Rechtsextremismus. Von Schülern für Schüler, Leipzig 2008.

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