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Die deutsche Marke ‚Consdaple’ wurde durch einen langjährigen Funktionär der Partei ‚Die Republikaner’ ins Leben gerufen, nachdem der englische Sportartikelhersteller Lonsdale den Liefervertrag mit dessen in Landshut ansässigen rechtsextremen Paria-Versandhandel gekündigt hatte.
Das Wort Consdaple ist ein Scheinanglizismus, das an das englische Wort für „Schutzmann“ („Constable“) angelehnt ist. Wichtiger aber ist den Vermarktern und Trägern der Marke, dass die Buchstabenkombination NSDAP enthalten ist. Werden die jeweils ersten und letzten beiden Buchstaben durch eine Bomberjacke verdeckt, kann auf das Dritte Reich Bezug genommen werden, ohne sich aufgrund des Tragens von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen strafbar zumachen.
Angeboten wird der Schriftzug auf T-Shirts, Base-Caps, als Aufnäher und als Bomberjackenaufdruck. Consdaple-Bekleidung wird im Gegensatz zu Lonsdale von Neonazis entworfen und nur in neonazistischen Läden verkauft. Damit reagierte die Szene auf die glaubwürdigen Versuche des englischen Unternehmens, das Image als Marke rechtsextremer Jugendlicher loszuwerden. Der Schriftzug ist aber dennoch an den von Lonsdale angelehnt. Teilweise sind die Kleidungsstücke zudem mit einem Adler bedruckt, der dem nationalsozialistischen Reichsadler sehr nahe kommt. Der Bundesverfassungsschutz ordnet die Marke eindeutig der Neonazi-Szene zu. Die Einnahmen kommen den neonazistischen Strukturen in Deutschland zugute.
Christopher Egenberger / mut-gegen-rechte-gewalt.de