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Ausländerfeindlichkeit

Als in der Bundesrepublik der sechziger Jahre die kurz zuvor angeworbenen "Gastarbeiter" auf die ersten Ressentiments der deutschen Bevölkerung stießen, wurde hierfür das in anderen Sprachen unbekannte Wort "Ausländerfeindlichkeit" erfunden. Der Begriff Ausländerfeindlichkeit umschreibt die allgemeine gesellschaftliche Ungleichbehandlung von und eine negative Grundhaltung gegenüber Ausländern. Dem zugrunde liegt eine Vorstellung, nach der sich Einheimische als höherwertig betrachten und daraus die Berechtigung zur Diskriminierung eingewanderter Menschen ableiten, also praktisch Rassismus.

Oft wird der Begriff verallgemeinernd und falsch verwendet, im Sinne einer Feindlichkeit, die sich nicht gegen jemand wendet, weil er „aus dem Ausland kommt“, sondern weil er vermeintlich das „Wesen des Andersartigen“ verkörpert. Beispielsweise muss ein Schwede oder Schweizer mit heller Hautfarbe nirgends in Deutschland mit Benachteiligungen rechnen, während ein Deutscher mit dunkler Hautfarbe womöglich tagtäglich mit Diskriminierung leben muss, weil der dem Augenschein nach nicht westeuropäischer Herkunft ist.

Bulletin 1/2002: Rechtsextremismus heute - Eine Einführung in Denkwelten, Erscheinungsformen und Gegenstrategien. ZDK

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