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für Engagement
Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Die Sprache im Bereich der Projektförderung ist gespickt mit Fachbegriffen, die man als Aussenstehender oder "Neuer" nicht immer gleich versteht. Deshalb werden die wichtigsten hier kurz vorgestellt.
Anteilfinanzierung
Die Zuwendung wird als Prozentsatz der zuwendungsfähigen Ausgaben festgesetzt. Die Zuwendung ist auf einen Höchstbetrag zu begrenzen. Die Anteilfinanzierung erscheint immer dann geeignet, wenn der Zuwendungsempfänger finanzstark ist und deshalb eine Fehlbedarfsfinanzierung ausscheidet.
Best Practice
bezeichnet Projekte und Initiativen, die durch ihren innovativen und modellhaften Charakter als Beispiel zur Nachahmung dienen können.
Drittmittel
siehe Kofinanzierung
Eigenmittel
Der Beitrag, den Ihr selbst bzw. Euer Träger zu dem Projekt leistet. Es kann sich dabei um finanzielle Mittel handeln oder auch um Sachmittel, wie zum Beispiel Computer, Kopierer oder Räume, die kostenlos genutzt werden können, sowie um Materialien wie Papier, Bücher, Sportgeräte oder Theaterrequisiten.
Fehlbedarfsfinanzierung
Diese Finanzierungsart deckt den Fehlbedarf entsprechend eines Finanzierungsplanes. Auch hier erfolgt eine Begrenzung auf einen Höchstbetrag. Denkbar ist auch eine Kombination Fehlbedarfsfinanzierung in Form einer anteiligen Finanzierung (z.B. Bund und Länder tragen Fehlbedarf gemeinsam). Die Fehlbedarfsfinanzierung wird insbesondere bei finanzschwachen Zuwendungsempfängern gewählt. Diese Finanzierungsart ist auch angezeigt, wenn geringere Ausgaben oder zusätzliche Einnahmen zu erwarten sind.
Festbetragsfinanzierung
Die Förderung erfolgt durch einen festen Betrag. Denkbar ist auch das Vielfache eines Betrages, der sich für eine bestimmte Einheit ergibt. Beispiel: Fester Betrag je Teilnehmer von Seminaren, Veranstaltungen, Tagungen usw. Die Festbetragsfinanzierung ist wegen der damit verbundenen Statik auch nur in Ausnahmefällen anzuwenden, z.B. aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung oder unter politischen Aspekten (z.B. Olympia- Bewerbung).
Future Capital Projekte
„Future capital" heißt auf englisch „zukünftiges Kapital" und bezieht sich hier auf Projekte, die von Jugend für Europa gefördert werden, wenn sie von ehemaligen Teilnehmern des Europäischen Freiwilligendienstes im Anschluss an ihren Auslandsaufenthalt durchgeführt werden. Zu Grunde liegen sollte eine Idee („future capital"), die sie von diesem Freiwilligendienst mitbringen und hier umsetzen wollen.
Gender-Main-Streaming
Die Berücksichtigung des Machtungleichgewichts und des unterschiedlichen Zugangs zu Ressourcen zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen eines Projektes oder Programms.
Honorarmittel
Mit Honorarmitteln werden sogenannte freie Mitarbeiter stundenweise für ihre Arbeit bezahlt, z.B. für die Durchführung eines Kurses, einen Auftritt oder einen Vortrag. Der Honorarempfänger muss das Honorar selbstständig versteuern und sich versichern.
Institutionelle Förderung
Bei der institutionellen Förderung wird ein Träger insgesamt für die Arbeit, die er macht, gefördert. Der Träger bekommt Gelder für sein Personal, seine Verwaltungskosten, Miete von Büros etc. und Programmgelder zur Durchführung der eigentlichen Arbeit. Die institutionelle Förderung läuft über einen längeren Zeitraum.
Kofinanzierung
Viele Förderprogramme finanzieren nur einen bestimmten Prozentsatz der Kosten eines Projekts und erwarten, dass die Restsumme von der antragstellenden Institution (vgl. Eigenmittel) und/oder einem dritten Träger (daher Drittmittel) kommt. Der Grund hierfür ist häufig, dass Projekte nicht nur von der EU oder dem Bund, also von weit weg, bezahlt werden sollen, sondern auch vor Ort Partner und somit Interesse finden sollen.
multilateral
unter Beteiligung mehrerer Seiten, also z.B. Nationen oder Nationalitäten
Personalkosten
Die Kosten, die verursacht werden, wenn eine Person vom Projektträger fest oder auf Honorarbasis angestellt wird. Bei Festangestellten gehören dazu neben dem eigentlichen Gehalt auch die Personalnebenkosten, die vom Arbeitgeber getragen werden müssen, wie z.B. Sozialversicherungsbeiträge.
Projektförderung
Im Gegensatz zur institutionellen Förderung wird bei der Projektförderung nur die Arbeit an einem bestimmten Projekt gefördert. Das bedeutet, dass alle 'förderfähigen' Kosten in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Projekt stehen und auch in der Projektlaufzeit anfallen müssen.
Projektträger
Der Verein oder die Organisation, die ein Projekt beantragt hat und durchführt.
Sachmittel
Für das Projekt notwendige Dinge, die nicht unter die Personalkosten fallen, wie z.B. Computer oder Räumlichkeiten.
Diese Informationen entstammen einer Broschüre von Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.
www.miteinander-ev.de