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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Am 9. November 2009 wird in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche zum dritten Mal der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen. Nun stehen aus der großen Zahl an Bewerbungen die zehn für eine Prämierung vorgeschlagenen Initiativen und Projekte fest.
"Vor zwanzig Jahren stürzte das Ringen um Demokratie die Berliner Mauer ein. Heute sind es die Mauern in den Köpfen, die eingerissen werden müssen. Herausragende Beispiele für couragiertes Engagement gegen Extremismus und Rassismus und für Menschenrechte würdigen wir deshalb mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie", erklärt Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt stellvertretend für alle beteiligten Organisatoren.
Aus 55 Bewerbungen nominierte die Jury zehn Initiativen und Projekte, von denen am spannungsreichen gemeinsamen Jahrestag von Reichspogromnacht und Mauerfall drei mit jeweils 15.000 EUR dotierten Preisen ausgezeichnet werden. Zwei der Preise werden durch die Amadeu Antonio Stiftung, die Freudenberg Stiftung, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und die Stiftung Frauenkirche Dresden vergeben, einen Sonderpreis übergibt der sächsische Ministerpräsident. Dieser ist zudem Schirmherr des Demokratiepreises und bei der Verleihung am 9. November um 18 Uhr in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche zugegen.
Unter den Nominierten sind Initiativen aus Dresden, Leipzig, Wurzen, Mügeln und der Oberlausitz. Sie zeigen das breite Spektrum bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen auf: Mit der "Schülerinitiative gegen die NPD und andere Nazis" ist ein zahlenmäßig kleines und junges Projekt ebenso unter den zur Prämierung Vorgeschlagenen wie langjährig tätige Initiativen, wie z.B. der "Oberlausitz – neue Heimat e.V.". Zu den Nominierten zählen überdies mit dem "Roter Stern Leipzig ’99 e.V." ein Projekt zur Gewalt- und Diskriminierungsprävention, mit dem "Medinetz Dresden e.V." eine Initiative zur medizinischen Unterstützung illegal Eingewanderter oder mit der Zittauer "Hillerschen Villa" eine Initiative zum interkulturellen Austausch im Dreiländereck.
Die zehn nominierten Projekte sind:
• AG Kirche gegen Rechtsextremismus, ein Projekt der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen (Dresden)
• Bürgerinitiative „Demokratie anstiften“ (Reinhardtsdorfhöna / Kleingießhübel)
• Deutsch-polnisches Schülerbegegnungsprojekt Auschwitz, ein Projekt des Beruflichen Schulzentrums Wurzen (Wurzen)
• Hillersche Villa – Soziokultur im Dreiländereck e.V. (Zittau)
• Medinetz Dresden e.V. (Dresden)
• Oberlausitz – neue Heimat e.V. (Löbau)
• Peer Leadership – Training für interkulturelle Kompetenz und Demokratie, ein Projekt des RAA Sachsen e.V. (Dresden)
• Roter Stern Leipzig ’99 e.V. (RSL) (Leipzig)
• Schülerinitiative gegen die NPD und andere Nazis (Dresden)
• Soziokulturelles Zentrum in Mügeln, ein Projekt des Vive le Courage e.V. (Mügeln)
Seit 2007 honoriert der Sächsische Förderpreis für Demokratie das Engagement von Initiativen für die Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten sowie Projekte, die die Demokratie in ihrer Region stärken oder sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus einsetzen. Die Preisträger werden von einer Jury ausgewählt, in der neben den Vertretern der auslobenden Stiftungen Professor Wilhelm Heitmeyer vom Institut für
interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld, der "Prinzen"-Sänger Sebastian Krumbiegel, die Schauspielerin Jennifer Ulrich ("Die Welle"), der Staatssekretär und Bevollmächtigte des Freistaates Sachsen beim Bund Erhard Weimann, und Thomas Reiche, Fernsehchef im Landesfunkhaus Sachsen des MDR, mitwirken.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.demokratiepreis-sachsen.de
Foto: Augen.Blicke (Creative Commons)