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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Diese Fragen beschäftigen Pädagoginnen und Pädagogen, die in Heimen, Kindergärten, und Grundschulen im Landkreis Ludwigslust arbeiten. 28 davon nehmen am Programm „AUGEN-BLICK MAL!“ teil, einem Angebot des Stiftungsprojektes „Lola für Lulu“ in Mecklenburg-Vorpommern
Auf die Frage, wie sie auf rechtsextreme Äußerungen bei Kindern und Jugendlichen reagieren sollen, haben Pädagoginnen nicht immer eine Antwort. Oft fühlen sie sich in solchen Situationen ratlos und möchten besser gewappnet sein. Deshalb startet „Lola für Lulu“ ein Projekt, welches Praktikerinnen unterstützt: Mit einem Training sollen demokratische Handlungskompetenzen gestärkt und Teilnehmende unterstützt werden, mit rechtsextremen Einstellungen aktiver und kritischer umzugehen. Unter den Teilnehmenden gibt es einen Bedarf, Wissenslücken über die rechtsextreme Szene und ihre Strategien zu schließen. Eine Vielzahl an Fragen wurden formuliert: Wie wirbt die rechtsextreme Szene Kinder und Jugendliche an? Wie erkenne ich rechtsextreme Symbole bei Kindern, Schülern und Eltern? Wo begegnen uns im Landkreis konkrete Aktivitäten von Neonazis? Die ersten Workshops werden umfassend über Rechtsextremismus sowie dessen kinder- und jugendspezifische Erscheinungsformen aufklären. Im Anschluss geht es um das, was den Pädagoginnen am wichtigsten ist: Konkrete berufsspezifische Handlungsoptionen. Von Relevanz ist dabei auch die Rolle von Frauen im Rechtsextremismus und die Frage nach möglichen Konsequenzen für die pädagogische Praxis: Was kann ich etwa tun, wenn sich herausstellt, dass meine Kollegin im Jugendklub NPD-Mitglied ist und ihre Einstellungen an Jugendliche vermittelt? Welche Möglichkeiten habe ich, wenn sich eine Mutter in meiner Einrichtung durch besondere Hilfsbereitschaft und Engagement beliebt gemacht hat, später aber durch eine rechtsextremistische Haltung auffällt? Was fasziniert Jungen und Mädchen an der rechtsextremen Szene und welche Schlussfolgerungen ziehe ich daraus für meine präventive Arbeit? Welche Familienbilder und Geschlechterrollen herrschen in der rechtsextremen Szene vor und wie kann ich darauf in meiner Arbeit mit Eltern eingehen? Wie kann ich mit Kindern und Jugendlichen methodisch im Bereich Demokratieerziehung arbeiten? „Auf diese und andere Fragen soll es in den drei Workshops Antworten geben“, so die Projektleiterin Dr. Sandra Pingel-Schliemann: „Die Teilnehmer brauchen lösungsorientierte Konzepte, die sie passgenau in ihrer beruflichen Tätigkeit anwenden können.“
„Lola für Lulu“-Team