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Spendenbitten aus Rathenow und Wurzen

Es sind gezielte Anschläge, um Existenzen zu zerstören - die Demolierung und Brandstiftung von Imbissbuden. In der Nacht zum 18. November 2008 verwüsteten beispielsweise Jugendliche einen Dönerimbiss am Bruno-Baum-Ring in Rathenow. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld: Die Wände waren mit Farbe und Parolen wie "Hitler live" und "HaSS" beschmiert, der Inhalt eines Feuerlöschers war im Raum verteilt und Rattengift über die Lebensmittel gestreut worden. Und noch mehr wurde zerstört...

...der Getränkeautomat war aufgebrochen, die Friteuse zerstört, auf Fotos waren die Köpfe der Mitarbeiter durchgestrichen worden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über 3.000 Euro.

Unverständnis und Entsetzen blieben bei dem Betreiber Herrn P. und seiner Familie zurück. Seit 10 Jahren gibt es den Imbiss schon, den er im Februar 2008 übernahm. Bis jetzt hatte er nie Probleme, die Einnahmen reichten knapp, um die Familie zu ernähren. Nun steht er plötzlich vor einem Berg Schulden. Eine Versicherung hat Herr P. nicht, denn für einen freistehenden Imbisscontainer gibt es kaum eine bezahlbare Versicherungsmöglichkeit. Damit möglichst wenig Verkaufsausfall hinzukommt, hat der Betreiber den Imbiss schon am nächsten Tag nach dem Vorfall renoviert. Die Rechnungen für die Wiederherstellung des Raumes und für den Neukauf von Inventar und Lebensmitteln müsste die Familie nun in Raten über einen längeren Zeitraum abstottern.

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 SPENDENKONTEN

OPFERPERSPEKTIVE E.V.
Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr. 3813100
BLZ 10020500
Verwendungszweck Imbiss Rathenow

STADT RATHENOW
MBS Potsdam
Konto-Nr. 3861010703
BLZ 16050000
Verwendungszweck 99999.00002, Imbiss Rathenow
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Rechte Gewalt hat sich auch in anderen Städten schon oft gegen von Ausländern betriebene Imbissstände gerichtet. Damit sollen die kleinen Geschäfte zerstört und Angst verbreitet werden. Zwar sind im Rathenower Fall vom 17./18. November die Täter gefasst und in eine Jugendeinrichtung eingewiesen worden, doch sie haben nicht das Geld, für den Schaden aufzukommen. Zurück bleibt aber auch die Angst, dass sich so etwas wiederholen könnte.

Wir wollen durch Spenden sowohl konkret helfen als auch unsere Solidarität zeigen. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Jede Spende hilft, auch 5 Euro zeigen dem Betreiber, dass wir ihn und seinen kleinen Gewerbebetrieb in unserer Stadt haben wollen und dass wir uns gemeinsam mit ihm gegen rechtsextreme Gewalt stellen.

Weitere Spendenbitte aus Wurzen

Eien ähnliche Gewalttat hat auch für die aus Vietnam stammende Familie Hoang, die seit drei Jahren einen  kleinen ASIA-Imbiss am Wurzener Kaufland-Markt betreibt, das ganze Leben verändert. In der Nacht zum 1. Mai 2008 wurde der Imbisswagen samt Inventar durch einen Brand vollkommen zerstört. Die Polizei nahm  die Ermittlungen gegen die unbekannten Täter auf und geht laut Presseberichten der Muldentaler Kreiszeitung von Brandstiftung aus. Der Sachschaden liegt nach Einschätzung durch Herrn Hoang bei über 5000 Euro.

Die Familie Hoang wurde mit der Zerstörung des ASIA-Imbisses ihrer Existenzgrundlage beraubt, eine Schadensversicherung gibt es auch hier nicht. Sie hat einen neuen Wagen anmieten und sogar die Küchenmöbel und -utensilien aus ihrer Wohnung einbauen müssen, um das Imbissangebot weiter betreiben zu können. Das Ehepaar und dessen 6-jähriger Sohn leben in einer völlig prekären Situation: Das Geld reicht kaum für die laufenden Kosten, erst recht nicht für den Neuaufbau des Wagens oder gar eine Neuanschaffung.

Der größte Wunsch der Hoangs besteht darin, wieder in einem eigenen Wagen ihren bei den Kunden stets beliebten Imbiss anbieten zu können.  Für die dafür nötigen Reparaturen bzw. Neuanschaffungen benötigt die Familie 5.000,00 Euro. Das NDK möchte Familie Hoang, die ebenso wie viele andere kleine Unternehmen zur Wurzener Wirtschaft gehört und beiträgt, es allerdings oftmals um einiges schwerer hat, möglichst schnell und unbürokratisch helfen. Deshalb hat der Verein u.a. in seinem Ende September erschienenen Newsletter um Spenden gebeten – mit Erfolg. Bundesweit kamen 1495 Euro zusammen, die am 10.11.2008 der Familie Hoang ausgezahlt werden konnten.

Nachdem auch das christliche Magazin „Publik-Forum“ um Spenden gebeten hatten, nahmen die Hoangs am 10.12.2008 weitere 2025 Euro entgegen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die noch fehlenden 1500 Euro bis zum Jahresende zusammen bekommen und freuen uns, dass die Hoangs bald wieder ihren eigenen Imbiss-Wagen betreiben können.“, äußert sich Melanie Haller vom NDK.

Weitere Spenden in diesem Fall bitte an Netzwerk für Demokratische Kultur e.V., Bank für Sozialwirtschaft, Konto: 35 22 102, BLZ: 860 205 00, Stichwort:  ASIA-Imbiss Wurzen. Spender erhalten, wenn gewollt, unter Angabe von Namen und Adresse eine Spendenbestätigung.

Quellen: www.ndk-wurzen.de und www.opferperspektive.de

Mehr über Brandstiftungen gegen Imbisse: www.opferperspektive.de/Home/Publikationen/Angriffsziel_Imbiss/264.html

Zentrales Spendenkonto  für Opfer rechter Gewalt: www.opferfonds-cura.de

www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / hk

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