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80 x MUT in Sachsen

15 Projekte für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2007 nominiert. Sachsens Ministerpräsident übernimmt Schirmherrschaft.

Von Jan Schwab

80 sächsische Projekte gegen Rechtsextremismus haben sich in diesem Jahr um den Sächsischen Demokratiepreis beworben, der erstmals am 9. November vergeben wird. Der Preis geht auf eine Anregung des stern und der Amadeu Antonio Stiftung zurück. 15 Projekte wurden zur Nominierung ausgewählt. In einer MUT-Reportage-Serie stellen wir sie vor. Zur Jury gehört auch der Schauspieler Wolfgang Stumph.


Erstmals 2007: Der Sächsische Förderpreis für Demokratie
In Sachsen gibt es nicht nur Mügeln und manch rechtsextrem geprägte Orte in der Sächsischen Schweiz. Es existieren auch zahlreiche Initiativen, die sich für eine demokratische Zivilgesellschaft und gegen rechtsextreme Strukturen und rassistische Gewalt einsetzen. Dieses Engagement wird jetzt belohnt – durch den neu geschaffenen Sächsischen Förderpreis für Demokratie. Der Preis wird 2007 erstmals von der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, der Stiftung Frauenkirche Dresden, der Freudenberg Stiftung und der Amadeu Antonio Stiftung verliehen. Die Auszeichnung ist mit drei Preisen in Höhe von je 10.000 Euro dotiert. Jetzt beteiligt sich auch die sächsische Landesregierung an dem Preis, die Ereignisse von Mügeln haben dieses Engagement offensichtlich beflügelt. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt übernimmt die Schirmherrschaft und stiftet eine weitere Auszeichnung.

Der Wettbewerb für das Jahr 2007 war auf Anhieb ein großer Erfolg: Insgesamt 80 Projekte haben sich in diesem Jahr um den Förderpreis beworben. Zur Teilnahme aufgerufen waren insbesondere Bürgerinitiativen, Vereine, Kommunen, Kirchengemeinden, Schulen und Unternehmen aus Sachsen. Eine Jury wählte15 ermutigende und engagierte Projekte zur Nominierung aus. Bis zum 9. November bleibt es jedoch spannend - die drei Preisträger werden erst dann in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche präsentiert. Im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt.

Unter den Bewerbern befinden sich viele Schul- und Bildungsprojekte, zahlreiche Jugendinitiativen, aber auch interkulturelle Projekte oder Netzwerke gegen Rechtsextremismus. Jurymitglied Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Sozialwissenschaftler an der Universität Bielefeld, begrüßte das große Interesse und das beeindruckende Engagement der Initiativen: „Ich bin sehr erfreut über die Vielzahl der Projekte“. Er betont, dass Demokratie nicht nur von gewählten Politikern gestaltet, sondern vor allem auch von einer engagierten und wachen Zivilgesellschaft jeden Tag gelebt werden müsse.



Neben Prof. Heitmeyer sitzen unter anderem auch der Dresdner Schauspieler Wolfgang Stumph (Foto r.), Anetta Kahane (l.) und der Pfarrer der Dresdner Frauenkirche Sebastian Feydt in der Jury. Redner sind Ministerpräsident Milbradt und der Journalist Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung.

Die folgenden Initiativen sind für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2007 nominiert:

1) Aktion Zivilcourage Pirna
2) arche noVa e.V., Dresden
3) Bürgerbündnis für Menschenwürde, Mittweida
4) Buntes Leben, Freiberg
5) Hatikva e.V., Dresden
6) Jugendforum Chemnitz
7) Gruppe KLARA, Dresden
8) Kreativhaus, Dresden
9) Landesjugendpfarramt Sachsen, Leipzig
10) Netzwerk für Demokratische Kultur, Wurzen
11) Oberlausitz - Neue Heimat e.V., Löbau
12) Schulmuseum, Leipzig
13) Sprungbrett e.V., Riesa
14) Stadtverwaltung Glauchau
15) Treibhaus e.V., Döbeln

Drei dieser Initiativen erhalten am 9. November einen Förderpreis.

Die Preisvergabe findet am 9. November um 16 Uhr in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden statt.

Mehr über den Sächsischen Förderpreis für Demokratie erfahren Sie auf der Webseite www.demokratiepreis-sachsen.de oder bei der www.amadeu-antonio-stiftung.de, Tel.: 030. 240 886 10 (Ansprechpartner: Timo Reinfrank, Jan Schwab)

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Foto: Demonstration in Dresden gegen NPD-Aufmarsch im Februar 2007. Transparent: \"Tu was gegen rechts\"