Auf Schülerinitiative hin rockten im September acht Bands kostenlos in Eberswalde ''gegen Rechts''
hk
Seit letztem Jahr treffen sich Schüler aller Eberswalder Schulen regelmäßig, um über gemeinsame Initiativen gegen Rechtsextremismus und Rassismus in ihrer Stadt zu beraten. Ein Großprojekt wurde am Samstag umgesetzt: ''Rock me Amadeu". Über weitere Vorhaben wurde am Vortag beraten.
Ab 16 Uhr spielten im Eberswalder Park am Eichendamm acht Bands "mit einer bunten Mischung von Hardcore bis Deathcore und Trashmetal über Punk, Alternativ und Indirock", wie es in der Konzertbeschreibung heißt. "Die Bands setzen nicht nur ein Zeichen für Vielfalt, wir wollen auch mit den Anwohner/innen und den Nutzer/innen des Parks am Weidendamm ins Gespräch kommen. Wir sind für einen schönen Park, der Platz für vieles bietet."
Vor 600 Besuchern traten auf: Uncut, Down to Earth, Silenter, Sub: to, Deathlike Existence, Mortal Storm, High Fidelity und Dry Gin. Eberswalder Schüler hatten das Event seit letztem Dezember gemeinsam geplant und vorbereitet. Solche Treffen gibt es in Eberswalde regelmäßig.
So kamen schon am Freitag, dem 21.9. rund 50 Schüler aus allen Schulen Eberswaldes zum regelmäßigen Gesprächs- und Planungskreis "Light me Amadeu!" im Eberswalder Landratsamt zusammen. Ihr Motto "
Light me Amadeu!" soll an den 1990 von rechtsextremen Rockern in Eberswalde ermordeten Angolaner Amadeu Antonio Kiowa erinnern. Ein erstes großes Treffen gab es am 6. Dezember im vergangenen Jahr.
Die Initiative geht auf Kai Jahns, den Leiter des Eberswalder Zentrums für demokratische Kultur zurück. Mitarbeiter der Brandenburger Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, Lehrer und Eberswaldes Ausländerbeauftragte sind mit von der Partie und geben den Schülern Rat, wie sie ihre Ideen auch effektiv umsetzen können.
In kleinen Gruppen und im großen Kreis wurden mehrere neue Projekt beschlossen, sie reichen vom Gesprächskreis mit Neonaziaussteigern über lokale Geschichtsprojekte bis hin zum Fußballturnier gegen Rassismus. Weniger Zulauf hatte dagegen zunächst eine AG, die sich die Frage stellte: "Wie ist das - Mit dunkler Haut im Barnim?" (Barnim, so heißt die Region um Eberswalde).
Alle Ideen wurden untereinander erörtert und gemeinsam beraten, wie sie umgesetzt werden können. "Wie sieht der erste Schritt aus?", "Wer hat den Hut auf?", "Was muss besonders beachtet werden?", waren zentrale Fragestellungen.
Das Echo war unter den Teilnehmern durchweg positiv. "Coole Ideen für eine wichtige Sache" bilanzierten mehrerer Schüler. Das nächste Projekttreffen findet am 6. Dezember 2007 statt.
Mehr Termine unter: www.amadeu-antonio.de
Einzigartig: Eberswalder Schulpartnerschaft mit Angola
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www.mut-gegen-rechte-gewalt.de - 22.9.2007. Fotos: Kulick