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Erfolg zum Jahresende für "Aktion Noteingang Mittweida"

Engagement gegen Rechtsextremismus hat es im sächsischen Mittweida nicht leicht. Noch im Herbst vergangenen Jahres verweigerte etwa der örtliche Gewerbering  jegliche – auch nur nominelle – Unterstützung einer Jugendinitiative, die die „Aktion Noteingang“ nach Mittweida bringen wollte, bei der Aufkleber an Geschäften klar machen: Wir leisten Hilfe, wenn jemand von Rechtsextremen verfolgt wird. Die Begründung des Stadtrats unter Damm: Eine solche Aktion habe eine negative Außenwirkung für die Stadt und die Hilfe sei schließlich selbstverständlich. Wie wichtig allerdings genau so ein öffentliches Bekenntnis in Mittweida wäre, zeigt die Reaktion einiger Ladenbesitzer auf die Aktion, die die Aufkleber ablehnten: „Wir sind ein weltoffenes Mittweida. Wir wollen es nur nicht nach außen so zeigen.“ Aber diese Einstellung hat sich durch die inzwischen öffentlich bekannt gewordene Neonazi-Gewalt in der Stadt offenbar etwas geändert, wie die Initiativgruppe der Aktion Noteingang Mittweida jetzt berichtet.

Aktion Noteingang vor Weihnachten noch sehr erfolgreich
Erneut waren sieben Mitglieder der Initiativgruppe von Aktion Noteingang in Mittweida am 22. Dezember 2007 unterwegs, um LadeninhaberInnen für das Anbringen eines Aufklebers zu gewinnen. Im Neubaugebiet und in Altmittweida haben sie am Samstag in insgesamt 19 Läden, Geschäften und Gaststätten LadeninhaberInnen angesprochen. Und in sechs Fällen waren sie sofort erfolgreich. So wurden in je einem Lebensmittelladen, einem Getränkehandel, einem Imbiss, einem Autohaus, einer Gaststätte und einem Blumengeschäft von den LadeninhaberInnen die Aufkleber sofort angebracht. Fünf weitere Läden wollen den Aufkleber nach Rücksprache in den nächsten Tagen anbringen. Die Jugendlichen sind begeistert von dem Erfolg der vierten Tour. Insgesamt waren die Reaktionen sehr positiv, viele waren sofort dabei. Es kamen Stimmen wie jene: "Macht den Aufkleber dran, das ist schon in Ordnung." Damit hängen in Mittweida nun insgesamt 15 Aufkleber an öffentlichen Einrichtungen, Läden, geschäften und Restaurants. Dieser Erfolg sport die Initiativgruppe "Aktion Noteingang" an, im neuen Jahr mit neuem Schwung an die Arbeit zu gehen.

Der Schirmherr der "Aktion Noteingang Mittweida" ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse. Unterstützt wird die Initiative von MdB Detlef Müller.
Finanziert und unterstützt wird die Initiative vom "Deutschen Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit" und der "Amadeu Antonio Stiftung"


Mehr im Internet:
www.noteingang-mittweida.de

Mehr auf mut-gegen-rechte-gewalt.de:
Mittweida - Bürgerbündnis gegen rechtsextreme Gewalt
Zum Neonazi-Überfall in Mittweida 2007

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Aufkleber der "Aktion Noteingang Mittweida"