Was Schülern einfällt...wenn sie an Neonazis denken. Eine Poster-Aktion aus Neuruppin.
Alles fing an mit Plakaten des Politgrafikers Klaus Staeck, ausgestellt im Neuruppiner Oberstufenzentrum (OSZ). Der Präsident der Berlin-Brandenburger Aklademie der Künste bezieht in seinen Motiven auch prononciert Position gegen Rechtsextreme.
Was der kann, können wir auch dachten einige Schüler zumal ihnen das Problem unter den Nägeln brennt.
Seit September gibt es aber in Neuruppin ein neues Aktionsbündnis "Neuruppin bleibt bunt", das entstand, als Neonazis zum Aufmarsch durch die Fontanestadt aufriefen. Seitdem ist die öffentliche Sensibilität für das Thema bedeutend gewachsen, es folgte eine Fotoaktion, für die sich Neuruppiner aller Generationen fotografieren ließen und nun auf großen Sammelplakaten Flagge zeigen.
Die Schüler suchten aber nach Wegen, sich noch künstlerischer zum Thema auszudrücken.
Am Wochenende verabredeten sich 45 von ihnen zu einem "Workshop gegen Rechts" in der Galerie am Bollwerk in bester Touristenlage am Neuruppiner See. Unterstützt wurden sie vom gemeindekirchlichen
ESTA e.V. und dem Förderprogramm des Familienministeriums "Vielfalt tut gut".
Die Schüler des OSZ und des Evangelischen Gymnasiums von Neuruppin taten sich mit zwei Kommunikationsdesignerinnen zusammen.
Bei einem Arbeits-Frühstück unter dem Motto "bunt ist gesund" diskutierten sie viel über das Thema, das sie sehr bedrückt und erarbeiteten ihre Plakatmotive. Zugucken konnte jeder.
Die besten Plakate sollen gedruckt, ausgestellt und bei passender Gelegenheit öffentlichkeitswirksam ausgehängt werden.
Zum Nachahmen empfohlen - hier eine kleine Auswahl weiterer Motive:
Ergänzend ein kurzer Videokommentar der Initiative "N
euruppin bleibt Bunt".
Nicht vergessen: MUT fördert Schülerzeitungen mit Mut!
Mit ähnlichen Aktionen will die MUT-Redaktion Schüler anregen, sich intensiver mit den Themenfeldern Rassismus und Rechtsextremismus auseinanderzusetzen - allerdings schreibend. Überregional betätigt sich die MUT-Redaktion der Amadeu Antonio Stiftung daher in diesem Jahr auch als Sonderpreisstifter für den bundesweiten Schülerzeitungswettbewerb der Länder. Organisiert wird der Preis jährlich von der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Verband der Jugendpresse Deutschland e.V.. Im Rahmen ihrer Aktion „MEDIEN MIT MUT“ vergeben die Amadeu Antonio Stiftung und ihre Internet-Redaktion
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de zwei Sonderpreise. Damit werden Schülerzeitungen geehrt, die sich durch engagiertes und fundiertes Eintreten gegen jede Form der Gewalt gegenüber Minderheiten oder Andersdenkenden auszeichnen.
Prämiert wird der beeindruckendste Einzelbeitrag und die beste Gesamtleistung einer Schülerzeitung, die jeweils anderen Schülerzeitungen, aber auch professionellen Medien ein Vorbild sein können. Die ausgewählte Redaktion und die/der jeweilige ausgezeichnete Autor/in erhalten neben einem Preisgeld Praktikumsplätze in der Berliner MUT-Redaktion. Bewerben können sich noch bis zum 31. März Autoren und Redaktionen noch bis zum 31. März. Die Preisvergabe ist im Juni 2008 im Bundesrat. Die Texte und Zeitungen bitte schicken an: MUT c/o Amadeu Antonio Stiftung Linienstraße 139 D-10115 Berlin. Stichwort: Medien mit Mut.
Bitte lesen Sie auch: zur Lage in Brandenburg.
Und: Drei Fragen an....Jörg Schönbohm
Und: Mehr Staatsferne braucht's. Ein Gastkommentar
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / Copyright Fotos: H.Kulick
WEITERER PLAKATWETTBEWERB
„Wir sind Pankow: Ganz normal anders.“ Unter diesem Motto startet die Initiative Wir sind Pankow: tolerant und weltoffen einen Plakatwettbewerb. Und dazu möchten wir Euch einladen:
Zum Hintergrund
Alarmiert durch Beobachtungen, dass in Pankow Ängste vor Fremden gezielt geschürt wurden und vermehrt Rechtsextreme auftraten, hat sich 2007 ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zur Initiative „Wir sind Pankow: tolerant und weltoffen“ zusammen geschlossen. Mit der Pankower Erklärung als Grundlage bietet sie ein Forum für viele Aktivitäten mit dem Ziel, dem entschieden entgegen zu treten und das demokratische Klima im Bezirk zu stärken.
Mit dem Plakatwettbewerb laden wir Dich und Euch zum Mitmachen ein! Wir suchen witzige, charmante, schräge, besondere, eben „andere“ Entwürfe - Fotos, Kinderzeichnungen, Collagen, Graffities, Gemälde... - die die Vielfalt Pankows zeigen und / oder zum Thema weltoffenes und tolerantes Pankow passen.
Und so geht’s: Teilnehmen können alle Personen, die in Pankow leben oder arbeiten. Einsendeschluss ist der 31.05.2008. Bis dahin schickt Eure Plakatentwürfe digital an
info@sonntags-club.deNoch ein Plakat-Wettbewerb der Landeskommisssion Berlin
Auch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt führt einen Wettbewerb zur Entwicklung eines Plakats für ein respektvolles Miteinander gegen Rechtsextremismus unter dem Motto „Vielfalt entdecken. Neugier empfinden. Zusammenarbeit stärken. Mach mit!“ für alle Berliner Kinder und Jugendliche durch. Sie sollen durch den Wettbewerb dazu motiviert werden, sich mit ihrem Verständnis, ihrer Toleranz und Neugier gegenüber Menschen verschiedener ethnischer oder kultureller Herkunft, Religion, politischer Einstellung, sozialer Lage und sexueller Orientierung auseinander zu setzen, ihre vielfältigen Ideen zu reflektieren und in einem künstlerischen Prozess zu bearbeiten. Einsendeschluss ist der 29.08.2008 (Datum des Poststempels). Für die besten Werke werden Geld- und Sachpreise vergeben. Es ist beabsichtigt, die Preisträger im Rahmen einer Veranstaltung zu Beginn des Jahres 2008 zu würdigen. Hier der
Link.