Im Rahmen des Projektverbundes „Living Equality“ findet am 4./5. April 2008 in der Evangelischen Akademie in Bad Boll eine Lehrerfortbildung statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Argumentationshilfen gegen Antiziganismus und Antisemitismus für Lehrkräfte zu erarbeiten.
Sinti und Roma gehören zu denjenigen Gruppen, die am häufigsten Diskriminierung und Ablehnung ausgesetzt sind. In der Metropolregion Rhein-Neckar beispielsweise – also in und um die Stadt Mannheim – leben ungefähr 3.500 Sinti und Roma. Um Vorurteile abzubauen und neue Wege der gegenseitigen Verständigung zu finden, startet an Mannheimer Schulen das Projekt „Augenblicke des Einhaltens“. Die Grundidee: Durch Aufklärung und Information sollen Schüler und Lehrer für die Lebensverhältnisse der Sinti und Roma in der Region sensibilisiert werden, überholte Rollenbilder und Klischees widerlegt werden.
Die Vorurteile gegenüber Sinti und Roma sind zum Großteil viele Jahrhunderte alt - und wurden von den Nationalsozialisten noch weiter verfestigt. In diesem Punkt bestehen starke Parallelen mit der jüdischen Geschichte, die es nahe legen, die bestehenden Vorurteile gemeinsam zu bekämpfen. Ein „Tandem-Team“ aus je einem Vertreter der Sinti und Roma und der örtlichen jüdischen Gemeinde erarbeitet gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern verschiedene Themen. So diskutieren die Gruppen beispielsweise Klischeevorstellungen über Sinti und Roma in den Medien. Oder sie setzen sich mit Identität und Rassismus auseinander.
Organisiert wird das Projekt vom
Verband Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg im Rahmen des Projektverbundes
"Living Equality", das von der
Amadeu Antonio Stiftung geleitet und von der
Ford Foundation gefördert wird. Wichtiger Bestandteil des Vorhabens sind auch Fortbildungen für Lehrkräfte. Denn: Um ihre Schüler für wichtige Probleme wie Diskriminierung sensibilisieren zu können, müssen Lehrerinnen und Lehrer selbst gut über die jeweiligen Themen Bescheid wissen. Eine zweitägige Fortbildung am 4. und 5. April in der Evangelischen Akademie im baden-württembergischen Bad Boll bietet Lehrkräften aus ganz Deutschland eine einmalige Gelegenheit, sich fit zu machen für Arbeit gegen Antiziganismus und Antisemitismus. Gearbeitet wird in Kleingruppen, anschließend folgen gemeinsame Diskussionen. Anregende Vorträge gewähren z.B. Einblicke in die Lebenswirklichkeiten von Sinti, Roma und Juden und informieren über zivilgesellschaftliche und schulische Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Rassismus.
Wenn Sie Interesse an der Fortbildung haben, können sie sich hier das ausführliche
Programm und das
Anmeldeformular downloaden.
Sinti und Roma "Living Equality"Wann? 4. bis 5. April 2008
Wo? Evangelische Akademie Bad Boll, Akademieweg 11, 73087 Bad Boll
Tagungskosten: 30 Euro
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der
Evangelischen Akademie und des
Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg.