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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
„Für Demokratie und Freiheit“ –-Gegen Rassismus, Antisemitismus und Homophobie - so lautet das Motto einer Demonstration des Vereins „Laut gegen Nazis e.V.“ und der Initiative „Viva con Agua St. Pauli“ am 1. August. Dann feiert die Kampagne ihr fünftes Jubiläum.
Von Nora Winter
„Viele Dinge liegen im Argen in Hamburg“, sagt Jörn Menge vom Verein „Laut gegen Nazis“. Laut Verfassungsschutzbericht wurden 2008 allein in Hamburg 45 Gewalttaten (bundesweit waren es 1.113 Fälle) mit rechtsextremem Hintergrund verübt, die meisten in einem westdeutschen Bundesland pro Einwohner/innen. Die rechtsextreme Szene wächst und zeigt Präsenz. Deswegen wollen der Verein Laut gegen Nazis e.V. und die Initiative Viva con Agua St. Pauli unterstützt durch EXIT Deutschland, den Spielbudenplatz St. Pauli, Schmidts Tivoli, Londsdale und die Amadeu Antonio Stiftung am 1. August demonstrieren.
Es gibt aber auch einen Grund zu feiern. Denn die Kampagne „Laut gegen Nazis“ engagiert sich seit mittlerweile fünf Jahren gegen Rechtsextremismus. Mit vielen Konzerten, Kundgebungen und einer starken Presse-/Öffentlichkeitsarbeit machte die Initiative seit ihrem Bestehen auf rechtsextreme Ideologien und ihre Konsequenzen aufmerksam. Im Juni 2008 konnte das Engagement auf festere Füße gestellt werden: der Verein „Laut gegen Nazis e.V.“ wurde gegründet. Das Engagement bekommt damit längerfristig eine gute Basis.
Am 1. August wird es ab 13 Uhr einen Demonstrationszug durch das Hamburger Szene Viertel St. Pauli über die weltberühmten Landungsbrücken geben. Treffpunkt ist der Spielbudenplatz in Hamburg. Ab 15 Uhr haben sich Afrob, Sebastian Krumbiegel von den Prinzen, Rolf Stahlhofen (Söhne Mannheims) Quietstorm, LeFly und AnnaYina angemeldet. Auch viele andere Bands werden zum Geburtstag gratulieren. Außerdem stehen Lesungen von Kurzgeschichten und Gedichten von Autoren, die zur Zeit des Nationalsozialismus verboten wurden, auf dem Programm. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind an diesem Tag aufgerufen, sich für demokratische Grundwerte einzusetzen“, sagt Jörn Menge.
P.S.: So hat die MUT-Redaktion heute lautgegennazis gratuliert: "Eigentlich ist die Aktion 'laut gegen Nazis" genauso überflüssig wie MUT gegen rechte Gewalt. Beides müsste nämlich selbstverständlich sein: laut und mutig gegen Nazis aufzutreten. Ist es aber nicht. Viel zu viele sind leise oder verstummen, wenn Nazis ihr Unwesen treiben, oder sind mutlos, sich gegen Rassisten zu engagieren. Deshalb lieber Jörn bleibt sicher auch noch weitere 5 Jahre reichlich "laut gegen Nazis" zu tun. Nicht nur in Hamburg. Leider überall."
Holger Kulick
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite von "Laut gegen Nazis"
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de