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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Frauen und Kinder gehören inzwischen zur männerdominierten Neonaziszene dazu. Im Bild eine Hüpfburg im Hof der NPD-Bundeszentrale am 1. Mai.
In Berlin diskutierten am 7. Mai Grüne und das Projekt 'Lola für Lulu' der Amadeu Antonio Stiftung über geschlechterspezifische Ansätze, was man tun kann, damit sich Mädchen und Frauen nicht in die Neonaziszene ködern lassen.
Traditionelle Geschlechterrollen haben gerade in der rechtsextremen Szene ihren festen Platz. Dass Frauen innerhalb des männerdominierten und oft machohaften Rechtsextremismus eine zunehmend größere Rolle spielen, steht dazu nicht im Widerspruch. Insbesondere im ländlichen Raum übernehmen Frauen die Aufgabe, über „soziales Wirken“ - verbunden mit einem vermeintlich unpolitischen Auftreten - Kontakte zu NachbarInnen und KollegInnen aufzunehmen und diese für die „nationale Sache“ zu gewinnen.
Doch wie reagieren Einrichtungen der Jugendarbeit oder die Politik auf dieses Problem? Die ernüchternde Antwort: kaum. Bislang existieren so gut wie keine geschlechtsspezifischen Ansätze für die demokratisch orientierte Projektarbeit – eine Ausnahme stellt das Projekt „Lola für Lulu – Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust“ der Amadeu Antonio Stiftung dar.
Am 7. Mai soll nun im Berliner Centrum Judaicum dirkutiert werden: Welche Rolle und Bedeutung haben Frauen im gegenwärtigen Rechtsextremismus? Welche geschlechtsspezifischen Aspekte strukturieren einen Einstieg in und einen Ausstieg aus der rechtsextremen Szene? Wie können diese Erkenntnisse Eingang in die präventive Arbeit finden? Welche Erfahrungen gibt es aus zivilgesellschaftlichen Projekten, die sich der geschlechtsspezifischen Arbeit gegen Rechtsextremismus widmen? Welche Handlungsoptionen gibt es seitens der Politik? Die Tagung ist eine Kooperation der Amadeu Antonio Stiftung und Bündnis 90/Die Grünen Landesverband Berlin, eine Anmeldung ist erforderlich. Bei:
sebastian.brux@amadeu-antonio-stiftung.de (Telefon: 030 - 240 886 25). Diskutiert wird ab 16 Uhr:
1. Workshop: Geschlechterreflektierende Ansätze in der zivilgesellschaftlichen Projektarbeit
- Dr. Esther Lehnert, MBR Berlin, Frauenforschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus
- Anne-Rose Wergin, Amadeu Antonio Stiftung, „Lola für Lulu“ – Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust
Moderation: Ise Bosch, Dreilinden gGmbH
2. Workshop: Welche Handlungsoptionen gibt es seitens der Politik?
- Astrid Rothe-Beinlich, Bundesvorstand und frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/DIE GRUENEN
- Johanna Sigl, Universität Göttingen, Frauenforschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus
- Moderation: Monika Lazar, Mitglied des Bundestages für Bündnis 90/ Die Gruenen
Ab 18.30 - Podiumsdiskussion
Kurzstatements von Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, Anetta Kahane, Vorsitzende des Vorstandes der Amadeu Antonio Stiftung. Anschließend Debatte mit:
- Tanja Privenau, Aussteigerin aus der rechtsextremen Szene
- Dr. Esther Lehnert, MBR Berlin und Frauenforschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus
- Clara Herrmann, Bündnis 90/Die Grünen, Abgeordnetenhaus Berlin
- Heike Radvan, Amadeu Antonio Stiftung, „Lola für Lulu – Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust“
- Simone Rafael, www.netz-gegen-nazis.de (Moderation).
Mehr über Frauen und Rechtsextremismus: bpb.de
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / hk / Foto: Kulick