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Kampagne „Für Vielfalt“ startet im Mai 2007


Nach den von der Europäischen Union schon 2002 erlassenen Anti-Diskriminierungs-Richtlinien hat der Deutsche Bundestag im August 2006 das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ verabschiedet. Im Mai startet dazu die Kampagne „Für Vielfalt“, die informiert, was Antidiskriminierung im praktischen Leben heißen kann.

Die Kampagne „Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Antiziganismus“ wird über die europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien informieren und konkrete Anwendungsbeispiele für die Zivilgesellschaft aufzeigen. Damit soll einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, was Gesetz und Praxis für viele Menschen heißen können. Organisiert wird die Kampagne von den Regionalen Arbeitssstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Berlin und Essen, der Amadeu Antonio Stiftung und dem Netzwerk Schule ohne Rassismus.

Los geht's im Mai

Die Kampagne „Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Antiziganismus“ beginnt mit bundesweiten Auftaktveranstaltungen zwischen dem 07. und dem 11. Mai 2007. Zeitgleich geht die Homepage der Kampagne online, die über Aktionen und Hintergründe informieren und Fotos, Videos und Radiobeiträge aus ganz Europa zu den Kampagnenthemen präsentieren wird.

Ziele 
Die Kampagne selbst verfolgt drei konkrete Ziele, um Vielfalt zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen:

Jugendinitiativen zu kommunalen Antidiskriminierungsvereinbarungen stärken

Bereits im Jahr 2006 wurden auf Initiative des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Bremen und Chemnitz in den Parlamenten lokale Agenden gegen Diskriminierung beschlossen. 2007 unterstützt die Kampagne  ähnliche Ansätze zunächst in Bremen-Gröpelingen, Friedrichthal / Saarland und Berlin-Treptow/Köpenick.

Antisemitismus als zentrale Gefahr für die Demokratie erkennen und durch gezielte Multiplikatorenfortbildungen überwinden
Antisemitismus ist das Syndrom der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (Wilhelm Heitmeyer), dass am wenigsten vom Bildungsniveau oder der sozialen Lage abhängig ist. Das heißt: Antisemitismus breitet sich – als Weltbild oder in Teilaspekten – zunehmend in der ganzen Gesellschaft aus. Die Kampagne organisiert Fortbildungen für Lehrer und Multiplikatoren, die informieren und zu zivilem Engagement gegen Antisemitismus führen sollen.

Antiziganismus bekämpfen und Bildungsinitiativen von Sinti und von Roma fördern
Den wenigsten Lehrern und Schulleiterinnen sind die historischen und sozialen Ursachen bewusst, die zur Bildungsmisere von Kindern aus vielen Sinti- und Roma-Familien führen. Antiziganistische Stereotype von einer angeblich bildungsunwilligen Mentalität der Minderheit werden durch die Kampagne in öffentlichen Diskussionsrunden mit Lehrern beleuchtet. Engagierte Sinti und Roma sollen außerdem als Bildungsmediatoren eine tragfähige Vertrauensbeziehung zwischen Schule und Familie aufbauen.

Kampagnenende wird ein nationaler Aktionstag für Vielfalt in der Werkstatt der Kulturen in Berlin-Neukölln am 01. November 2007 sein.

Wer schon vorab mehr Informationen wünscht, wendet sich an:
Kampagne „Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Antiziganismus"

c/o RAA Berlin

Chausseestr. 29
10115 Berlin
Tel.: 030 / 240 45 100
christoph.leucht@raa-berlin.de

c/o Amadeu Antonio Stiftung

Linienstr. 139
10115 Berlin
Tel.: 030 / 240 886 13

berit.lusebrink@amadeu-antonio-stiftung.de


© www.mut-gegen-rechte-gewalt.de, 03.04.2007