Das Portal
für Engagement
Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Das Grimme-Institut hat die Nominierungen für den Grimme-Online Award 2009 bekanntgegeben, jährlich ist in der Regel auch ein Projekt dabei, das sich mit Rechtsextremismus auseinandersetzt. 2006 wurde das MUT-Portal nominiert, 2007 www.npd-blog.info und ein Jahr später www.stoerungsmelder.org. In diesem Jahr wurde ein Berliner Forschungsprojekt ausgewählt, das sich im Blick zurück mit den Folgen von Neonazismus auseinandersetzt: Eine Website mit Zeitzeugenberichten über Zwangsarbeit in Deutschland zwischen 1939 und 1945.
In der Jurybegründung heißt es über www.zwangsarbeit-archiv.de: "Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte" erinnert als "ein digitales Archiv für Bildung und Wissenschaft" an die über zwölf Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit geleistet haben. Knapp 600 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus 26 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews. Die Interviews wurden digitalisiert und sind über eine Online-Plattform verfügbar – ergänzt von grundlegenden Informationen zum Thema Zwangsarbeit. Seit Januar 2009 können Schulen und Gedenkstätten, Lehre und Forschung die Erinnerungen der Überlebenden nutzen. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes müssen sich Nutzer des Archivs anmelden und registrieren lassen.
Anbieter ist die Freie Universität im Auftrag der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", ein weiterer Partner ist das Deutsche Historische Museum. Die Projektleitung liegt bei den Professoren
Nicolas Apostolopoulos und Gertrud Pickhan.
Die MUT-Redaktion beglückwünscht alle Kollegen ganz herzlich und bittet die MUT-Leser um Unterstützung für "zwangsarbeit-archiv.de" beim Publikumsvoting des Grimme-Instituts. Eine Liste aller Nominierungen findet sich hier.
Die Internetadresse: www.zwangsarbeit-archiv.de
Ein weiterer MUT-Glückwunsch geht an Felix Scheidl für seine tiefgründigen Podcasts auf www.respect.de, der Jugendcommunity der Aktion Mensch. Er erhielt am 8. Mai einen der Alternativen Medienpreise der Journalistenakademie Nürnberg, mit dem 2007 auch das MUT-Portal ausgezeichnet wurde! Mehr dazu hier in der Laudatio.
Und auch eine MUT-Autorin wurde geehrt - Andrea Röpke. Die immer wieder von Neonazis bedrohte Fernsehjournalistin erhielt einen Preis in der Sparte Video für ihr Filmprojekt "Ferien im Führerbunker". Hier die Laudatio.
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / h.kulick