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Ein feiner Zug der Bahn: Kekse für Aussteiger

Alle sprechen zur Zeit von Mehdorn wenn's um die Bahn geht. Wir nicht. Denn am Rücktrittstag des unbeliebten Bahnchefs machten auch junge Bahn-Azubis auf sich aufmerksam - sie gingen auf Spendenjagd. Drei von ihnen für das Aussteigerprojekt EXIT. Der Anlass: Bei der Bahn ist es schon seit neun Jahren ein feiner Zug, dass sich alle Auszubildenden im ersten Lehrjahr eine Aktion gegen Rassismus ausdenken - wie in einem Wettbewerb gibt es Preise für die beste Idee.

Der Ansporn hat Sinn. Denn nirgendwo sonst hat das Personal später mit Fahrgästen aus so vielen unterschiedlichen  Ländern zu tun, muss Streitigkeiten schlichten und darf keine Vorurteile haben. "Bei dem Wettbewerb handelt es sich nicht nur um ein Seminarmodul im Rahmen der Berufsausbildung sondern vielmehr um ein Event, an dem alle Azubis gerne teilnehmen und ihre Solidarität mit anderen Kulturen und Nationen zum Ausdruck bringen", beschreibt die Bahn ihre deutschlandweit einzigartige  Aktion "Azubis gegen Hass und Gewalt"  auf ihrer Homepage.

Die drei bahn-Azubis Claudia Penk, Fabian Pitzk und Irena Franzke
Die drei bahn-Azubis Claudia Penk, Fabian Pitzk und Irena Franzke

Foto: Eins von 80 Projekten in diesem Jahr: Die drei engagierten Berliner Bahn-Azubis Claudia Penk, Fabian Pitzk und Irena Franzke: Sie sammelten Geld für die Aussteigeraktion Exit. Aufnahme: Debora Sommer 

Auf der Website der Bahn heißt es weiter: "Alle neuen Auszubildenden entwickeln mit ihren Ausbildungsgruppen Projekte, die sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Diskriminierung, aber auch gegen Mobbing im Berufsleben richten. In den vergangenen Jahren entstanden vielfältige Projekte, die das Engagement der Azubis widerspiegeln: eine Zeitsäule aus Metall über Gewalt in Eberswalde, eine Patenschaft für einen jüdischen Friedhof in Plauen, die Beklebung einer Lok mit Motiven gegen Hass und Gewalt, ein Modell einer Friedenstaube als völkerverbindendes Motiv, sowie Kalender, Plakate, Filme und Websites. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!"

Claudia, Fabian und Irena, drei Azubis aus dem kaufmännischen Bereich des Berliner Hauptbahnhofs (siehe Foto), hatten jetzt eine besonders ausgefallenen Idee. Sie verteilten am Montag bedruckte 'Werbekekse' im Hauptbahnhof, um Spenden für das Neonaziaussteigerprojekt der EXIT einzuwerben. Das Fotomotiv auf dem Keks:


Der Handshake einer schwarzen und weißen Hand verknüpft mit der Spendenbitte "Deine Hand gegen Rassismus". Drei Sponsoren konnten die Azubis überreden, Geld für die Karten und Kekse zu spendieren.  Eine Tischlerei am Schwielowsee, einen Friseursalon am Seddiner See und einen Internetanbieter für bedruckte Backwaren - Werbekeks.de. Auf einer eigens gestalteten Postkarte wurde mitgeteilt, wo der Erlös hingehen soll - an EXIT Deutschland und deren Spendenkonto der Amadeu Antonio Stiftung bei der Deutschen Bank Bensheim (Konto 030331300 BLZ 50970004).

Spendenkarte Was kannst DU tun?
Spendenkarte Was kannst DU tun?

Wie hoch der Erlös war, teilen wir mit, wenn der Rücklauf abgeschlossen ist. Den drei Azubis vorweg jedoch schon einmal herzlichen Dank für ihre ausgesprochen originelle (und preiswürdige) Idee! Auch über die 8o zeitgleich durchgeführten Aktionen wird MUT berichten. Zu den Aktionen im vergangenen Jahr hier mehr bei der Bahn.

www.mut-gegen-rechte-gewalt.de / h.kulick

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Spendenkarte Deine Hand gegen Rassismus