Antiziganismus steht in Ungarn und Tschechien an der Tagesordnung. Dennoch wird in Deutschland kaum darüber berichtet. Der Hass auf Roma eint Neonazis, rechte Parteien und die Mehrheitsbevölkerung. Im ungarischen Ort Gyöngyöspata partroullierten paramilitärische Gruppierungen wochenlang als selbsternannte Ordnungsmacht, traten den Roma mit Axt und Peitsche gegenüber und belagerten ihr Wohnviertel. Eine staatliche Reaktion blieb aus, bis die Roma-Comunity auf Grund der Eskalation vom Roten Kreuz evakuiert wurde.
In Tschechien organisieren Neonazis und die rechte Partei DSSS (d?lnická strana sociální spravedlnosti) immer wieder Proteste gegen Roma, an denen die lokale Mehrheitsbevölkerung mit großer Zustimmung teilnimmt. Zuletzt marschierten im Herbst 2011 100erte Menschen im nordwestlichen Tschechien gegen Roma auf, in einigen Fällen auch bewaffnet. Dabei kam es wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen, die nur durch ein massives Polizeiaufgebot eingedämmt werden konnten.
Ausgehend von den aktuellen Ereignissen werden wir im Rahmen der Veranstaltung über die jeweiligen gesellschaftlichen Hintergründe informieren, auf denen die antiziganistischen Zustände fußen. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten, es bedarf also keiner Vorkenntnisse.