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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Am 9. November 2011 wird der Sächsische Förderpreis für Demokratie zum nunmehr fünften Mal verliehen. Ausgeschrieben wird der Preis von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung und der Sebastian Cobler Stiftung. Bewerbungsschluss ist der 16. September.
Von Nora Winter
Engagement für Demokratie und gegen Neonazis, Rassismus und Antisemitismus ist manchmal nicht leicht. Oftmals wird man als "Nestbeschmutzer" betitelt. Oder die reginale Hegemonie der Neonaziszene ist so stark, dass man allein auf weiter Flur kämpft und auch die lokale Politik nicht unterstützend eingreift. Gerade Sachsen macht regelmäßig Schlagzeilen mit Angriffen von Neonazis. Seit Jahren führt das Bundesland die Statistik der Opferberatungen an. Engagement muss ermutigt werden.Um die Engagierten nicht allein zu lassen und sie für Ihre Mühen auszuzeichen loben die Amadeu Antonio Stiftung, die Freudenberg Stiftung und die Sebastian Cobler Stiftung den Sächsischen Förderpreis für Demokratie aus, der am 9. November im Dresdner Hygiene Museum verliehen wird.
Neuausrichtung nach letztjährigem Eklat
Bei der Preisverleihung im vergangenen Jahr war es zu einem Eklat gekommen, als das „Alternative Kultur- und Bildungszentrum Pirna“, das für den Hauptpreis vorgesehen war, den Preis ablehnte. Grund dafür war die vom Freistaat Sachsen kurzfristig eingeforderte Unterzeichnung einer „Demokratieerklärung“, wodurch sich die nominierten Initiativen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der BRD bekennen und darüber hinaus dies sogar für ihre Partner und Referenten versichern sollten. Ein Misstrauensbeweis, der viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte zutiefst empörte und zu einer Schwächung der sächsischen Zivilgesellschaft führte. Mit der Grundidee des Preises, die Arbeit couragierter Initiativen anzuerkennen und zu stärken, hatte eine solche Erklärung nicht viel gemein. Der diesjährige Demokratiepreis wird darum anknüpfend an die Jahre 2007 bis 2009 ohne die Bedingung einer anti-extremistischen Erklärung verliehen.
Wer kann sich bewerben?
Bewerben können sich Vereine, Schulen, Kommunen, Bündnisse und Initiativen, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus und für Menschenrechte und eine Stärkung der demokratischen Kultur einsetzen. Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern der auslobenden Stiftungen und weiteren Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Medien und Wissenschaft wird die Einsendungen sichten und aus allen Bewerbungen zehn Projekte ermitteln, die mit zwei Hauptpreisen in Höhe von jeweils 5.000 Euro und acht Anerkennungspreisen in Höhe von jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet werden.
Wichtig für die Berwerbung ist, darzustellen, wie die Engagierten die Stärkung einer demokratischen Alltagskultur erreichen wollen. Dabei geht es auch darum, nicht nur allein zu arbeiten, sondern gerade einen Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen, Polizei, lokalen Unternehmen und Kirchengemeinden zu suchen, um sich offensiv mit Themen wie Menschenrechten und Minderheitenschutz, Ursachen und Folgen von Neonazismus sowie Antisemitismus und Rassismus auseinanderzusetzen.
Im Antrag sollte aufgeführt werden, wie sich die Situation vor Ort darstellt, welche Ziele die Initiative verfolgt und welche Zielgruppen sie anspricht. Was erwartet sich die Initiative von ihren Projekten, mit welchen Methoden arbeitet sie?
Bewerbungsschluss ist der 16. September 2011. Es gilt das Datum des Poststempels. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Mut-Redaktion wünscht viel Erfolg!
Foto: Gewinner 2009