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Lumpenpott

Lumpenpott

Termin: 
25.01.2010 - 00:01 bis 28.01.2010 - 00:01
Veranstalter: 
KiJuKuMa - Kinder- & Jugendtheater im Kultur Magazin
Veranstaltungort: 
KiJuKuMa - Kinder- & Jugendtheater im Kultur Magazin
Lothringerstr. 36c
44805
Bochum
öffentliche Verkehrsmittel: 
Kontaktperson: 
Lambrecht/Iserloh
Kontakt Telefon: 
02348906681
Kontakt E-Mail: 
jeweils 10.oo Uhr Lumpenpott Jugendtheater gegen Rechts über die Zeit, als die rote Ruhr kackbraun war Für Menschen ab 14 Jahren Schüler der 8. bis 13. Klasse Dauer: 70 Minuten + Nachbereitung Herrmann, genannt Lumpenpott, lebt davon, dass er mit seinem Karren durch´s Ruhrgebiet zieht, Lumpen und Trödel sammelt und verkauft. Manches behält er aber auch, Stücke mit Geschichte. Geschichten von denen, die damals mitgemacht, angezettelt, weggehört, an- und brandgestiftet haben. Aber auch von denen, die verschwunden sind, verfolgt und verschleppt wurden... ... damals, als die rote Ruhr kackbraun war. Es ist schon erstaunlich, da kommt dieser Lumpenpott rein, eine Mischung aus wahrem Jakob und Landstreicher, dreht den offensichtlich belustigten Jugendlichen Schnürsenkel und anderen Tinnef an und nimmt sie dann plötzlich mit auf eine Achterbahnfahrt in die Zeit des braunen Terrors. Wenn er als Witwe Mompenkemper über die Qualitäten des Führers schwadroniert, " Unser Adolf, der hat ja die Autobahn gebaut. " wird noch gelacht. Wenn der SA-Schläger Lisko das Publikum in´s Verhör nimmt, wird es zwar spannend, aber es bleibt den Zuschauern die Hintertür offen, ist ja nur Theater. Wenn aber der Jude Isaak gezwungen wird, barfuß in die Scherben seines zusammengeschlagenen Porzellanladens zu steigen, ist es plötzlich still im Saal und eins von sechs Millionen Opfern hat ein Gesicht bekommen. Ein Theaterstück, das über den Geschichtsunterricht hinaus lebendige Geschichte in Geschichten liefert. Ausgehend von authentischen Erinnerungsstücken werden signifikante und ganz alltägliche Charaktere wieder lebendig, zeigen den Nationalsozialismus und seine menschenverachtenden Mechanismen in individuellen Schicksalen. Das Stück ist offen, ohne vierte Wand inszeniert, d.h. das Publikum wird direkt angespielt und in die Handlung miteinbezogen. Die gespielten Schicksale und Episoden stammen aus dem gesamten Ruhrgebiet, wobei es auch Bezüge zur Gegenwart und aktuellen rassistischen Vorfällen herstellt.