jeweils 10.oo Uhr
Lumpenpott
Jugendtheater gegen Rechts
über die Zeit,
als die rote Ruhr kackbraun war
Für Menschen ab 14 Jahren
Schüler der 8. bis 13. Klasse
Dauer: 70 Minuten + Nachbereitung
Herrmann, genannt Lumpenpott,
lebt davon,
dass er mit seinem Karren
durch´s Ruhrgebiet zieht,
Lumpen und Trödel sammelt
und verkauft.
Manches behält er aber auch,
Stücke mit Geschichte.
Geschichten von denen,
die damals mitgemacht, angezettelt,
weggehört, an- und brandgestiftet haben.
Aber auch von denen,
die verschwunden sind,
verfolgt und verschleppt wurden...
... damals,
als die rote Ruhr kackbraun war.
Es ist schon erstaunlich,
da kommt dieser Lumpenpott rein,
eine Mischung aus wahrem Jakob
und Landstreicher,
dreht den offensichtlich
belustigten Jugendlichen Schnürsenkel
und anderen Tinnef an
und nimmt sie dann plötzlich mit
auf eine Achterbahnfahrt
in die Zeit des braunen Terrors.
Wenn er als Witwe Mompenkemper
über die Qualitäten
des Führers schwadroniert,
" Unser Adolf, der hat ja die Autobahn gebaut. "
wird noch gelacht. Wenn der SA-Schläger Lisko
das Publikum in´s Verhör nimmt,
wird es zwar spannend,
aber es bleibt den Zuschauern die Hintertür offen,
ist ja nur Theater.
Wenn aber der Jude Isaak gezwungen wird,
barfuß in die Scherben seines
zusammengeschlagenen
Porzellanladens zu steigen,
ist es plötzlich still im Saal
und eins von sechs Millionen Opfern
hat ein Gesicht bekommen.
Ein Theaterstück,
das über den Geschichtsunterricht hinaus
lebendige Geschichte in Geschichten liefert.
Ausgehend von authentischen
Erinnerungsstücken
werden signifikante
und ganz alltägliche Charaktere
wieder lebendig,
zeigen den Nationalsozialismus
und seine menschenverachtenden Mechanismen
in individuellen Schicksalen.
Das Stück ist offen, ohne vierte Wand inszeniert,
d.h. das Publikum wird direkt angespielt
und in die Handlung miteinbezogen.
Die gespielten Schicksale und Episoden
stammen aus dem gesamten Ruhrgebiet,
wobei es auch Bezüge zur Gegenwart
und aktuellen rassistischen Vorfällen herstellt.