Am 1. August 2009 wollen in Bad Nenndorf erneut Neonazis der "Freien Kameradschaften" und der NPD vor dem Wincklerbad aufmarschieren. Seit dem Sommer 2006 wiederholt sich Jahr für Jahr dieses groteske Schauspiel: Bad Nenndorf wird zur Wallfahrtsstätte für rechtsradikale Aufmärsche. Mindestens bis zum Jahr 2010 wollen die Nazis derartige Veranstaltungen durchführen – bis dahin haben sie diese so genannten Trauermärsche bereits bei der Versammlungsbehörde, dem Landkreis Schaumburg, angemeldet.
Inhaltlich geht es den Nazis einmal mehr um eine Relativierung der Verbrechen des "Dritten Reiches". Die von der britischen Besatzungsmacht selbst aufgedeckten und beendeten Misshandlungen der Gefangenen im Wincklerbad werden zur nachträglichen Rechtfertigung des Krieges benutzt. Hiermit soll
der Eindruck erweckt werden, als seien die eigentlichen Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges von den Alliierten begangen worden.
Im vergangenen Jahr stieg die Teilnehmerzahl des Nazi-Aufmarsches in Bad Nenndorf erstmals auf über 400. Ohne eine breite gesellschaftliche Gegenwehr werden die Nazis in den kommenden Jahren das Wincklerbad weiter zu einer Heldengedenkstätte für Kriegsverbrecher ausbauen. Dem muss durch ein gesellschaftliches Bündnis aller demokratischen Parteien, der Kirchen, Gewerkschaften, Vereine und Initiativen entgegen gewirkt werden.
Wir nehmen die Nazi-Provokation nicht tatenlos hin!
Wir fordern: Verbot der Nazi-Aufmärsche am Wincklerbad und anderswo!