Von 1989 bis 1993 engagierte sich die Initiative gegen die Aktivitäten der "Nationalistischen Front" (NF).
Die Nationalistische Front war eine 1985 gegründete Neonazi-Organisation. Schwerpunktmäßig aktiv war die NF in Bielefeld und Detmold-Pivitsheide. Gründer und Anführer der NF war Meinolf Schönborn, ein ehemaliger Stabsunteroffizier bei der Panzertruppe. Nach dem man ihn 1984 aus der NPD warf, gründete er die NF.
Die Gruppierung vertrat nationalsozialistisches Gedankengut, stellte aggressiv-kämpferisch rassistische sowie antisemitische Forderungen, rief zum Widerstand gegen die staatliche Ordnung auf und propagierte die Überwindung des von ihr abgelehnten staatlichen Systems. Ausgerichtet war die NF als Kaderorganisation.
Bekannt war die NF für ihre semiprofessionelle Jugendarbeit und der erfolgreichen Rekrutierung neuer Mitglieder. So wurden zwei Häuser gekauft, das eine wurde zu einem "neonazistischen Jugendzentrum" umfunktioniert, das zweite in der Pivitsheider Quellenstraße diente als Schulungszentrum für Jugendliche aus dem gesamten neonazistischen Spektrum. Sogar ausgebildete Sozialarbeiter waren in die Planung involviert. Und über Freundschaften und Bekanntschaften versuchte man ganze Cliquen zu infiltrieren.
1992 werden 28 mutmaßliche Mitglieder der NF wegen "Verabredung zur Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" angeklagt. Im Sommer des gleichen Jahres werden Bestandteile zum Bau von Bomben sowie Munition, Sprengstoff sowie Schriftstücke bei NF-Anhängern in Braunschweig sichergestellt. Aus den Schriftstücken ging hervor, dass es ernsthafte Überlegungen hinsichtlich politischer Anschläge gab.
Am 16. November 1992 verbietet der damalige Innenminister Rudolf Seiters (CDU) die Nationalistische Front wegen ihrer "Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus" und ihrer "aggressiv-kämpferischen" Agitation. Woraufhin von Seiten der NF Klagen und Aufschiebungsanträge gestellt wurden, die jedoch alle abgewiesen werden.
Nach dem Verbot setzte die Organisation ihre braune Propaganda-Tätigkeit auch in dem Detmolder Ortsteil ungeniert fort. Nur einer konsequenten Öffentlichkeitsarbeit Pivitsheider Bürgerinnen und Bürger ist es zu verdanken, dass die organisatorischen Strukturen der NF letztendlich zerschlagen wurden und NF-Mitglieder wie Meinolf Schönborn wegen Fortführung einer verbotenen Organisation im November 1995 zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt wurden.