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Skinheads werden heute meist als brutale, proletenhafte und rassistische Kahlköpfe wahrgenommen. Ursprünglich ist die Skinheadbewegung eine Kulturbewegung gewesen, die sich aus ihren proletarischen englischen Ursprüngen in mehreren Phasen entwickelt hat.
Grundsätzlich rebellieren Skinheads gegen die bürgerliche Gesellschaft. Sie identifizieren sich mit der Arbeiterklasse und deren angenommenem Gemeinschaftsgefühl. Deshalb erheben Skinheads angeblich proletarische Verhaltensweisen zum Kult. Trinkgelage und Grölmusik, Tattoos, militantes Auftreten und niedrigschwellige Gewaltbereitschaft wirken provokant auf das Bürgertum und werden gerade deshalb kultiviert. Der Outsiderstatus wird bewusst angenommen. Dem Moment des Rebellierens wird oft die Pose des Kämpfers hinzugefügt. Vor allem auf männliche Jugendliche wirkt das starke Männerbild verlockend. Das kommt auch in dem militanten, soldatischen Äußeren zum Ausdruck, worin sich ebenfalls die enge Gruppenbindung und Zugehörigkeit dieser Subkultur spiegelt. Gewalt gilt als Ausdrucksmittel von Männlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit und entlädt sich etwa bei Fussballkrawallen oder in Übergriffen auf Andersdenkende.
In den späten siebziger Jahren in England (und analog auch in Deutschland) kam es zur politischen Ausdifferenzierung der Skinheadkultur: Heute gibt es rechtsextreme, linke und unpolitische Skinheads.
Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002