Sie sind hier

Deutsche Stimme

Die Deutsche Stimme ist die Zeitung der NPD und versucht, in vermeintlich seriösem Gewand Meinung zu machen.

Entstehung
Im Deutsche-Stimme-Verlag erscheint die seit 1976 vom NPD-Bundesvorstand herausgegebene Zeitung Deutsche Stimme (DS). Sie erscheint durch Layout und Schreibstil in einem vermeintlich seriösen Gewand und ist mittlerweile in vielen Bahnhofsbuchhandlungen käuflich zu erwerben. Die monatlich veröffentlichte Publikation (Auflagenstärke: ca. 7.000 Stück) verbreitet hauptsächlich die Propaganda der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD).

Taktik
Breiten Raum nehmen Nachrufe, Ehrungen, Jubiläumsanzeigen und Parteitagsankündigungen, kurz: die NPD-eigene Werbung ein. Ein wichtiges Merkmal sind die vielen Kommentare und Leitartikel, die der Ideologiefestigung dienen sollen. Das ganzseitige Leserforum dient dem national gesinnten Meinungsaustausch. Indem sich die Deutsche Stimme auch mit aktuellen Tagesereignissen befasst, wirkt sie meinungsbildend in die Partei hinein. Die journalistische Ausarbeitung der Themen und die nur scheinbar objektiven Artikel können eine rechtsextreme Orientierung nicht verbergen.

Der seit einigen Jahren im Verlag integrierte Versandhandel bietet ein umfassendes Angebot, das vom Aufkleber bis hin zum Parfüm reicht, aber genauso die rechte Subkultur mit T-Shirts, CDs, Videos usw. versorgt.

Überzeugung
Angegriffen werden in der Deutschen Stimme die "Systemparteien" und das politische System der Bundesrepublik überhaupt. Die expansiv nationalistische, revisionistische und revanchistische Ausrichtung zeigt sich in Parolen wie "Deutschland ist größer als Bundesrepublik und DDR" oder "Richtigstellung der anti-deutschen Propagandalügen". Mit Schlagzeilen der Art "Stoppt den Asylantenbetrug" wird gegen Ausländer Stimmung gemacht.

Unter "Deutschland/Politik" behandelt man neben aktuellen Ereignissen vor allem die Hauptthemen der NPD (Arbeitslosigkeit, Ausländerpolitik,...). Das DS-Gespräch bietet zumeist rechtsextremen Vorzeigedenkern ein Forum. Im Wirtschaftsteil stößt man vielfach auf antikapitalistische Polemiken, beliebt ist auch die Kritik am Euro als "Kunstgeld ohne Vaterland". Dahingegen bedient das Ressort "Ausland" antiamerikanische und antisemitische Ressentiments. Auffällig ist, dass die Nazizeit in den Bereichen "Kultur und Geistesleben" oder "Zeitgeschichte" nicht im Mittelpunkt steht, sondern weiter zurückreichende Kontinuitäten mit völkisch-patriotischem Charakter gesucht werden.

Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002