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Ein Projekt des Magazins stern und der Amadeu Antonio Stiftung
Die wichtigste Kreation rechtsextremer Symbolik ist die Zahlencodierung. Mit ihr ist es Rechtsextremisten möglich, Provokation, Angriff und Subversivität gleichzeitig auszudrücken. Meist richtet sich diese Symbolik an die Öffentlichkeit der Eigen- und Feindgruppen. Rechtsextreme Szenen schaffen sich Wiedererkennungszeichen im öffentlichen Raum und vergewissern sich ihrer Stärke, Macht und Durchsetzungsfähigkeit. Einerseits geschieht die Anwendung dieser Codes professionell auf Kleidung und Musik-CD-Covern. Andererseits finden sich die Zahlen als eilig "dahingeschmierte" Markierungen öffentlicher Räume. Die betroffenen Feindgruppen (etwa linke Jugendliche oder Migranten) wissen die Symbole, im Gegensatz zur allgemeinen Öffentlichkeit, zu interpretieren und meiden die entsprechenden Orte, wenn es ihnen nicht gelingt, eigene kulturelle Symbole entgegenzusetzen.
Die verwendeten Ziffern bezeichnen die Platzierung des Buchstaben im Alphabet. Die bekanntesten und nach wie vor oft verwendeten Zahlencodes sind die Zahlen "88" (für "Heil Hitler") und "18" (für Adolf Hitler). Fast ebenso häufig wird der Code "14" oder "14 Words" verwendet, der eine rassistische Losung des amerikanischen Rechtsextremisten David Lane symbolisiert ("We must secure the existence of our race and a future for white children").
Ergänzt werden diese Codierungen durch Zahlencodes, deren Anwendung regional und je nach Konjunktur unterschiedlich ist. Dazu zählt z.B. die "28" als Kürzel für die verbotene Blood & Honour Division Deutschland, aber auch die "13/47" (für "Mit deutschem Gruß"), die "74" (für "Groß Deutschland") oder die "19/8" (für "Sieg Heil").
Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002