Vor einem guten halben Jahr habe ich mit meinen Freunden eine Band gegründet. Auch wir würden gerne etwas gegen den Rechtsradikalismus unternehmen. Was können wir tun, fragt Benny B. Unsere Antwort:
Hallo Benny, als Band ist es relativ einfach Farbe zu bekennen: habt Mut zu offenen Texten. Musik und Texte sind eure Message. Damit werdet ihr ernst genommen. Dabei sollte es nicht um platte Parolen gehen, das kann jeder. Klar, manchmal ist das auch wichtig. aber um so feinfühliger ihr euch in Texten in Leute eures Alters hineinversetzt, die rechts abdriften und zurückgewonnen werden können, umso mehr wird manchmal erreicht. Also ein personalisiertes Lied und im Inhalt viel Psychologie - damit kommst du viel näher an Menschen heran. Aber ich denke, das wisst ihr eh.
Dazu kommt natürlich auch, wie ihr euch in Zwischentexten, manchmal auch mit einem T-Shirt-Text oder sichtbarem Button auf der Bühne bekennt, an Bands orientieren sich schließlich viele Leute. Was ihr thematisiert, bewegt auch andere. Und hört euch um, ob gelegentlich in eurem Umfeld Konzerte gegen Rechtsextremismus stattfinden und bietet euch dann an. Oder organisiert ein Benefiz-Konzert für eine kleine Initiative in eurer Umgebung. Oder einmal in einem Asylbewerberheim. Nur wenige deutsche Bands trauen sich, engagiert Flagge zu zeigen, die meisten ziehen lieber den Kopf ein. In diesem Sinne nicht kopflos und Mainstream zu werden - das liegt an euch.
Beantwortet von Holger Kulick.
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www.mut-gegen-rechte-gewalt.de - 29.10.2006