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Was tun, wenn Kinder rechtsextrem sind? Die EXIT-Elterninitiative berät Angehörige

Die im September 2001 gegründete EXIT-Elterninitiative versteht sich als Teil eines gesamt-gesellschaftlichen Ansatzes im Kampf gegen Rechtsextremismus. Die Elterninitiative richtet sich an das nächste soziale Umfeld der RechtsextremistInnen.

Häufig sind Eltern großem Druck ausgesetzt, leiden unter Isolation, Hilfosigkeit und Angst, manchmal sogar vor dem eigenen Kind. Sie sind unsicher im Umgang mit der Situation, haben Angst, ihr Kind zu verlieren, können den rechtsextremen Parolen und Verhaltensweisen wenig entgegensetzen. Hier bietet die Elterninitiative den Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern und Angehörigen in lokalen Gruppen über ihre persönliche Situation auszutauschen,sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam mit dem Team der Elterninitiative Wege aus der Hilfosigkeit zu suchen. Ein wesentlicher Punkt der Beratung ist dabei die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus und die argumentative Stärkung der Eltern und Angehörigen. Die EXIT-Elterninitiative ist ein Projekt der Regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA) und wird unterstützt von der stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt".

Wie funktioniert die Elterninitiative?
Neben der intensiven telefonischen Beratung der Angehörigen finden regelmäßig regionale Gruppentreffen statt. Die regionalen Gruppen treffen sich zudem zweimal im Jahr zu einem bundesweiten Erfahrungsaustausch. Dabei können sich jederzeit neue Angehörige der Elterninitiative anschließen. Die MitarbeiterInnen führen zunächst Einzelberatungen durch und vermitteln dann (auf Wunsch) den Kontakt zur regionalen Gruppe. Oft ist dies die erste Möglichkeit,sich mit dieser Problematik anderen Menschen anzuvertrauen. Häufig besteht ein hoher Informationsbedarf. Daher werden nach Absprache mit den Betroffenen – Vorträge und Workshops zu Themen wie Symbolik, Musik, Strukturen der rechtsextremen Szene, Vorurteile, Rassismus, Einstieg in die Szene usw.organisiert,um dann den Umgang mit der Problematik "Rechtsextremismus in der Familie " diskutieren zu können.

Ziel:
Ziel ist es, über Kommunikation, Erfahrungsaustausch, Wissenserwerb und Reflexion die Position der Eltern und Angehörigen zu stärken und gemeinsam mit ihnen ein Hilfesystem vor Ort aufzubauen. Die Mitglieder der Gruppentreffen können lernen, die jeweils unterschiedlichen Fälle in ihren Gruppen gemeinsam zu bewerten und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Die Elterninitiative leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Da sich Eltern und Angehörige häufg nicht trauen, Hilfe zu suchen oder gar nicht wissen, wem sie sich "ohne Gefahr " anvertrauen können, ist das Team der Elterninitiative bei der Suche nach direkten Ansprechpartnern vor Ort behilfich,die adäquate Hilfe leisten können.

Die Mitglieder der Elterninitiative können in ihrem Alltag die Einsichten und Erfahrungen weitergegeben, die sie sich in der Initiative erarbeitet haben. Für die Zukunft könnte dies eine Sensibilisierung und Aktivierung in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus im nachbarschaftlichen Umfeld und der Gemeinde der Eltern und Angehörigen bewirken.

Die EXIT-Elterninitiative erreichen:
elterninitiative@raa-berlin.de
Elterninitiative
c/o EXIT-Deutschland
Postfach 040324
10062 Berlin
Tel.: 0173 - 973 83 86

Mehr auf mut-gegen-rechte-gewalt.de:
Für Rechtsextreme, die aus der Szene aussteigen wollen, gibt es EXIT

Mehr im Internet:
www.raa-berlin.de/ExitEltern/neu/index.html


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