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Rat für Rechtsextreme

EXIT Deutschland wurde im Herbst 2000 von der stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" in Zusammenarbeit mit Bernd Wagner ins Leben gerufen, um den extremen Rechten ihre AktivistInnen zu entziehen.

Bis zum Herbst 2000 musste in Deutschland jeder Rechtsextreme selbst sehen, wie er wieder aus der Szene herauskommt, wenn er sich entschlossen hatte, dem menschenverachtenden rechtsextremen Lebensstil abzuschwören. Schwierig bei einer Szene, die niemanden einfach frei gibt, sondern Druck und Gewalt ausübt, auf Aussteiger wie auf deren Familienangehörige.

In Skandinavien gab es 2000 bereits positive Erfahrungen mit der Initiative EXIT, die "Hilfe zur Selbsthilfe" bietet und Aussteigewillige bei der Abkehr vom Rechtsextremismus unterstützt. Mit Spendengeldern aus der stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" war es Bernd Wagner vom Zentrum Demokratische Kultur möglich, EXIT auch in Deutschland ins Leben zu rufen - bis heute die einzige zivilgesellschaftliche Initiative, die Aussteigern hilft.

Der Ansatz
EXIT will der extremen Rechten ihr wichtigstes Element entziehen: ihre AktivistInnen. EXIT bietet Aussteigewilligen eine Perspektive jenseits des braunen Dunstkreises. Dahinter steht der Gedanke,dass jede/r, die/der aus der rechten Szene gelöst werden kann, ein gesellschaftlicher Gewinn ist. Die rechtsextreme Szene gibt niemanden widerstandslos frei! Deshalb ist es notwendig, die bisherige Lebenswelt zu verlassen und eine neue aufzubauen. Dabei versucht EXIT zu helfen, vermittelt Kontakte und leistet praktische Hilfe, handelt aber auch präventiv, indem es Aufklärungsarbeit leistet.

An wen richtet sich EXIT?
EXIT kann prinzipiell allen Personen helfen, die aus eigener Motivation die rechtsextremen Szene verlassen wollen. Eine Arbeit mit aktiven Rechtsextremisten lehnt EXIT ab!

Wie funktioniert Exit?
Das Konzept setzt eines voraus: die Herstellung des Erstkontaktes durch die ausstiegswillige Person,denn diese Eigeninitiative ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgversprechende Arbeit. Im zweiten Schritt analysiert EXIT gründlich die individuelle Situation und erstellt ein Bedürfnisprofil. Wichtig ist dabei, wo und wie jemand in die rechtsextreme Szene involviert war, wie seine persönliche und berufiche Situation aussieht. Ein bloßer Rückzug aus dem rechtsextremen Umfeld und der Verzicht auf Straftaten allein sind für EXIT noch kein Kriterium für einen erfolgreichen Ausstieg. Schwerpunkt der Ausstiegsbegleitung ist die inhaltliche Aufarbeitung des rechtsextremen Weltbildes und der in der rechtsextremen Szene angeeigneten,unsozialen Verhaltensweisen.

Was EXIT nicht leisten kann und will, ist eine ökonomische und soziale Rundumversorgung ehemaliger Rechtsextremisten. Von Aussteigewilligen werden Eigeninitiative und Eigenverantwortung erwartet, dies gilt auch im Falle strafrechtlich relevanter Taten. EXIT schützt nicht vor strafrechtlicher Verfolgung!

Ziel: Neuorientierung
Mitglieder der Szene müssen beim Ausstieg ihre rechtsextremen Bezüge und Ideologien verlassen. EXIT bietet AussteigerInnen die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entwickeln und Alternativen aufzubauen. Wobei sich die Initiative bemüht, Angebote zu machen, die der individuellen Lebenssituation der Betroffenen entsprechen. EXIT bietet also neue Orientierungspunkte, zurück und hinein in die demokratische Gesellschaft.

Vernetzung
EXIT versteht sich als bundesweites Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Aussteigerinnen und Aussteigern, Eltern, Initiativen usw. So können Fälle dezentral bearbeitet und optimal betreut werden. Dabei wird die Kooperation mit Verbänden und Vereinen, aber auch mit staatlichen Stellen angestrebt und Kontakte zu Einrichtungen vermittelt, die sich auf unterschiedlichste Weise mit Rechtsextremismus beschäftigen.

EXIT erreichen:
info@exit-deutschland.de
Telefon: 0900 123 123 88
Fax: 012126 888 666 00
Postfach 040324
10062 Berlin
info@exit-deutschland.de


Mehr im Internet:
www.exit-deutschland.de

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EXIT-Logo: ein Männchen mit Hakenkreuz-Kopf flüchtet durch einen Notausgang