Sich selbst aufzuwerten, indem man andere abwertet, ist leider eine weit verbreitete Art, um sein eigenes Selbstwertgefühl aufzubessern. Etwas wert zu sein, ist für alle wichtig. Aber muss es sein, dass manche Menschen meinen, sie wären mehr wehrt als andere? Jugendliche und Pädagogen aus mehreren Regionen in Deutschland haben versucht, darauf eine Antwort zu finden - auch um Gegenmittel gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu finden: Was führt zu gegenseitiger Aufwertung, statt Abwertung? Dazu wurden spezifische Fragemodule und ein sogenanntes "Anerkennungsaudit" entwickelt, das gegenseitige Anhörung ermöglicht, ohne zu Vorverurteilungen zu kommen.
Die Erfahrungsberichte der beteiligten Gruppen aus NRW, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind jetzt in einer neuen Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung und der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) nachzulesen. Sie kann für eine Versandkostenpauschale von 5 Euro bei der Amadeu Antonio Stiftung bestellt werden. Der Titel: "Ey, du Opfer...?" Von Ungleichwertigkeit zu Gleichwertigkeit".
Die 46-seitige Brochüre stellt neben der den Erfahrungsberichten aus Waren, Schwedt, Bernau und dem Bergischen Land einen Leitfaden zum "Anerkennungsaudit" zur Verfügung, mit Ablaufplan, Fragebögen und Kriterienkatalog. Auch wenn das Verfahren "kein Allheilmittel ist", wie Mitautorin Barbara Kirchner formuliert, "so ist es ein hervorragendes Werkzeug, um Zustände zu analysieren, zu beschreiben, und ihre Veränderungen anzugehen und es ist genauso gut dazu geeignet, verschiedenen Menschen in einen intensiven gemeinsamen Arbeitsprozess einzubinden, der Horizonte schärft und weitet". Kurzum: ein denkanstoßreiches Heft für Pädagogen und Jugendarbeiter.
Die Broschüre kann gegen Rechnung über info@amadeu-antonio-stiftung.de bezogen werden oder durch Voreinsendung von 5 Euro für Porto und Verpackung an dieAAS, Linienstraße 139, 10115 Berlin, Stichwort Broschüre "Ey, du Opfer...?".