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16.07.2019 - 00:07, Münster

16.07.2019
Münster
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 19/15347)
schriftliche Antwort des Polizeipräsidiums Münster auf Nachfrage der Amadeu Antonio Stiftung
 

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Übergriffen auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen schwerer Brandstiftung ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet. Weitere Details zum Tathergang gehen aus der Antwort nicht hervor. So ist den Angaben nicht zu entnehmen, wie viele Personen bei dem Vorfall verletzt wurden.
 
Auf Nachfrage der Amadeu Antonio Stiftung teilt der Staatsschutz des zuständigen Polizeipräsidiums Münster Folgendes zum Vorfall mit:
"Am 16.07.2019, um 01:26 Uhr, kam es in 48155 Münster, [Adresse von der Amadeu Antonio Stiftung unkenntlich gemacht], zu einer versuchten schweren Brandstiftung an einer Obdachlosenunterkunft,welche vornehmlich von ausländischen Personen bewohnt wurde. Ermittlungen ergaben, dass diese Obdachlosenunterkunft bis Februar 2019 als Flüchtlingsunterkunft genutzt worden war.Nach Angaben eines dort eingesetzten Mitarbeiters der Sicherheitsfirma, habe dieser gegen 01:26 Uhr verdächtige Geräusche am Haupteingang des Gebäudes gehört.Bei Nachschau habe er festgestellt, dass eine Mülltonne von außen vor der Haupteingangstür gestanden habe. Diese habe den Eingang augenscheinlich blockiert.Er sei zur Tür gelaufen und habe zwei männliche Personen sehen können. Nach Ansprache seien die beiden Personen in Richtung Nieberdingstraße gerannt.Einer der Personen habe einen roten Kunststoffkanister beim Laufen in der linken Hand gehalten. Der Zeuge habe noch sehen können,wie die Personen in einen silberfarbenen Kombi gestiegen und sofort losgefahren seien.Eine der Personen habe beim Wegrennen „Ihr Kanaken, wir kommen wieder!“ gerufen. Der Zeuge konnte Angaben zur Fluchtrichtung des PKW machen, allerdings nicht zum Kennzeichenund auch keine weiteren Angaben zu dem Pkw. Eine Zeugenbeschreibung der Personen, die für eine Wiedererkennung geeignet wäre, war dem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma nicht möglich.Vor dem Haupteingang der Unterkunft wurden von dem Zeugen weitere Mülltonne festgestellt, die augenscheinlich von den Tätern dort hingestellt wurden. Die Tatortaufnahme ergab,dass kein Brandbeschleuniger ausgebracht wurde. Die Tat konnte aufgrund unzureichender Ermittlungsansätze nicht geklärt werden. Das Motiv der beiden unbekannten Tatverdächtigen ließ sich nicht feststellen. Es wurden keine Personen verletzt."